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Bob Hanning erschien beim Füchse-Spiel in ungewohnt monotonem Grün.

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32:26-Erfolg in Lübbecke: Bob Hanning überzeugt bei den Füchsen als Interimstrainer

Aufgrund zweier Corona-Fälle war die Seitenlinie beim Spiel der Füchse ungewöhnlich besetzt. Das änderte aber nichts an dem Erfolg in der Bundesliga.

Ein Großteil der Spieler hatte zur Auszeit auf der Bank Platz genommen, vor ihnen Bob Hanning, der in ungewohnt monotonem Grün gekleidet seine Worte an die Spieler richtete. „Wir haben es geschafft und das Ding auf unsere Seite gebracht”, sagte der Geschäftsführer der Füchse, der beim 32:26-Erfolg bei der TuS N-Lübbecke kurzfristig das Traineramt übernommen hatte und wenige Minuten vor Abpfiff noch einmal Ruhe in das Team bringen wollte.

So souverän, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war die Partie am Sonntag indes nicht. Auf einen guten Start folgte eine Schwächephase, in der es mit dem Rückzug haperte und im Angriff zu viele Bälle leichtfertig aus der Hand gegeben wurden. Schon da hatte Hanning nachjustieren müssen, seine erste Auszeit in der Bundesliga seit 17 Jahren abgehalten.

Mit direkten Worten, klar und deutlich. Es herrschte ein anderer Ton an diesem Bundesliga-Spieltag an der Seitenlinie, die durch die Corona-Fälle der Trainer Jaron Siewert und Max Rinderle so ungewöhnlich besetzt war. Doch Hanning schaffte es, seiner Mannschaft das mitzugeben, was sie in diesem Moment brauchte, sodass sich die Berliner bis zur Halbzeit wieder stabilisieren und einen Fünf-Tore-Vorsprung erspielen konnten.

Nach der Pause folgte allerdings ein erneuter Einbruch. Hanning hatte sich mit Siewert telefonisch beraten, hatte mit ihm besprochen, wie am besten auf den Ausfall Fabian Wiedes nach seiner roten Karte reagiert werden solle. Doch so richtig griff zunächst keine der Varianten. Dafür spielten die Hausherren weniger fehlerbelastet als noch im ersten Durchgang auf, erzielten in der 44. Minute sogar das Unentschieden.

Hanning blieb in der Spur und brachte Drux auf Position

„Da wurde es stressig und ich bin zunehmend stiller geworden auf der Bank”, räumte Vorstand Sport Stefan Kretzschmar ein, der neben Bob Hanning Platz genommen hatte. „Wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass dieses Amt nichts für mich ist, dann war es das heute.” Doch anders als Kretzschmar blieb Hanning in der Spur und brachte letztlich Rechtshänder Paul Drux auf der halbrechten Position, der mit seiner energischen Art das Spiel an sich riss.

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Gleichermaßen für den Sieg verantwortlich war die herausragende Leistung der Dänen Jacob Holm, Hans Lindberg und Lasse Andersson. Das Trio erzielte 22 Treffer gegen die robust aufspielenden Nettelstedter und glänzte in kritischen Situationen mit individueller Klasse, während den Hausherren mit voranschreitender Zeit die Kraft ausging.

Und so konnte auch Kretzschmar auf der Bank wieder durchatmen. „Ich war eine klare Fehlbesetzung und war als Co-Trainer total kontraproduktiv”, räumte er nach Abpfiff ein. „Bob auf der anderen Seite hat das souverän gemacht und war alles andere als nervös.” Während sich der ehemalige Linksaußen am Abend auf den Heimweg machen konnte, führte der Weg der Mannschaft (ohne am) weiter nach Spanien, wo (ohne am Abend) das European-League-Rückspiel gegen Bidasoa Irun stattfindet (20.45 Uhr/DAZN). Dort gibt dann Geschäftsstellen Leiter Volker Zerbe den Sozius für Bob Hanning, während Kretzschmar die Partie entspannt vom heimischen Fernseher aus betrachten darf.

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