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Ömer Toprak (l.) ist bedient, während Vedad Ibisevic (hinten) und Adam Hlousek (r.) die unerwarteten 3:3-Ausgleich bejubeln.

© dpa

3:3 gegen Bayer Leverkusen: Nach 0:3: VfB Stuttgart mit grandioser Aufholjagd

Zur Pause lag der VfB Stuttgart gegen Bayer Leverkusen bereits mit 0:3 zurück, doch die Gäste schonen sich in der zweiten Hälfte bereits für die Champions League - und werden vom VfB Stuttgart dafür bestraft.

Was war denn das für ein verrücktes Spiel? 40.900 Zuschauer in der Stuttgarter Arena erlebten einen Bundesliga-Nachmittag, den sie so schnell nicht vergessen werden. Nach den Toren von Heung-Min Son und Karim Bellarabi sah Bayer Leverkusen zur Pause bei einer 3:0-Führung schon wie der sichere Sieger aus. Die in der ersten Hälfte völlig überforderte Mannschaft vom VfB Stuttgart aber schlug zurück. Timo Werner, Florian Klein und Martin Harnik trafen zum 3:3-Ausgleich für den VfB Stuttgart. In einer packenden Schlussphase versuchten beide Teams, zum Siegtreffer zu kommen.
Es war nicht der günstigste Zeitpunkt für eine Mannschaft wie den VfB Stuttgart, um auf eine spielstarke Mannschaft wie Bayer Leverkusen zu treffen. 14 Tage lang konnte Bayer Kräfte sammeln und verletzte Spieler ans Team heranführen. Was sich aber zunächst auf dem Rasen abspielte, überstieg alle bangen Vorahnungen des Stuttgarter Publikums vor dem Duell gegen den Angstgegner Leverkusen (kein Sieg in den vergangenen acht Spielen). Es sah aus, als habe sich Leverkusen vor seinem Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg einen Aufbaugegner besorgt, um an der Feinabstimmung zu arbeiten.

Der VfB Stuttgart hinterließ einen erschreckend schwachen Eindruck

Die Stuttgarter hinterließen einen erschreckend schwachen Eindruck. Die schwäbische Hilflosigkeit ließ sich zur Freude von Leverkusens Trainer Roger Schmidt an schnellen Toren ablesen. Nach vier Minuten traf Son zum 1:0. Sechs Minuten später gelang dem Koreaner mit seinem vierten Saisontor das 2:0. Dabei umspielte er die neuformierte VfB-Abwehr um die Innenverteidiger Georg Niedermeier und den schwachen Nationalspieler Antonio Rüdiger. Fassungslos tigerte Stuttgarts Trainer Armin Veh durch seine Coaching-Zone und versuchte mit Anweisungen gegenzusteuern. Half alles nichts. Karim Bellarabi traf zum 3:0. Dazu traf Son noch die Latte. Stefan Kießling und Hakan Calhanoglu vergaben weitere Leverkusener Chancen. Das Publikum quittierte die erbärmliche Vorstellung mit Pfiffen und Sprechchören: „Kämpfen oder gehen!“ Die Botschaft kam an.

Nach dem 2:3 für den VfB Stuttgart nahm das zur Pause noch Undenkbare konkrete Formen an

Nach der Pause bemühte sich der VfB um ein geordnetes Spiel nach vorne und schaffte durch Werner schnell das Tor zum 1:3. Bei Leverkusen ließ – mit der komfortablen Führung im Rücken – die Konzentration nach. Stuttgart konnte die Partie nun ausgeglichener gestalten und drängte mit aller Macht auf eine Wende. Jetzt war es Leverkusens Trainer Roger Schmidt, der von der Seitenlinie hilflos mitansehen musste, wie seine Mannschaft völlig den Rhythmus verlor. Spätestens nach Kleins Distanzschuss zum 2:3 nahm das zur Pause noch Undenkbare konkrete Formen an. Leverkusen verlor fast alle Zweikämpfe, Pässe kamen nicht mehr an und das Stuttgarter Publikum applaudierte begeistert. Harnik köpfte zur Krönung der beherzten Aufholjagd zum Ausgleich ein und vergab anschließend zweimal die Chance zum 4:3.

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