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Sergej Grankin (l.) war besonders motiviert. (Archivbild)

© imago images/Marcel Lorenz

3:0 gegen Ljubljana: BR Volleys beeindrucken in der Champions League

Zuletzt hingen bei den Volleys nach der Niederlage in Frankfurt noch die Köpfe. Nun aber trumpften sie in der Champions League auf.

Als Anton Brehme aufschlug, war sein Grinsen kam zu übersehen. Kein Wunder, denn schließlich hatte der Mittelblocker der BR Volleys gerade zwei Servicewinner in Folge für sein Team erzielt. Dieser Topleistung hatten die slowenischen Gegner wenig entgegenzusetzen. Auch sonst lief es für die Berliner am Dienstagabend denkbar gut. Mit voller Konzentration konnten sich die Volleys eindeutig mit 3:0 (25:19; 25:20; 25:13) gegen das slowenische Spitzenteam ACH Volley Ljubljana durchsetzen und zeigen, dass sie einen Platz im Viertelfinale verdient haben

Beim Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League treffen die BR Volleys nicht nur auf Ljubljana, sondern außerdem auf die russische Spitzenmannschaft Zenit Kasan (Mittwoch, 14 Uhr, xyzsports.tv). Um in der Königsklasse weiterzukommen, bräuchten die Volleys mindestens einen Sieg, dementsprechend hoch war der Druck vor dem Spiel gegen den Slowenischen Meister.

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Immerhin: Im Dezember konnten die Volleys sich mit 3:0 gegen Ljubljana durchsetzen.  Und auch die Tatsache, dass das entfallende Spiel gegen das polnische Team Jastrzebski mit 3:0 für die Berliner gewertet wurde, dürfte ihr Selbstvertrauen weiter gestärkt haben. Und noch etwas Besonderes kam dazu: In Kasan spielten die Volleys erstmals wieder vor Zuschauenden. Unter den insgesamt 2500 Menschen befand sich sogar die Familie von Kapitän Sergej Grankin, der dadurch wohl zusätzliche Motivation gehabt haben dürfte.

Nun galt es, die Bundesliga-Niederlage vom vergangenen Wochenende gegen Frankfurt schnellstmöglich zu verkraften. Und das gelang den Volleys bestmöglich; von ihrer Verunsicherung war am Dienstagabend nichts mehr zu spüren.  „Das Ergebnis ist überragend und wir haben wirklich sehr gut gespielt“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand im Anschluss an das Spiel, „ich denke, wir haben eine deutliche Steigerung zu Samstag gezeigt, gerade im Bereich der Annahme und des Aufschlags.“

Viele direkte Aufschlagpunkte für die Volleys

Bereits im ersten Satz bewiesen die Berliner volle Konzentration und konnten sich früh von ihren slowenischen Gegnern absetzen. Anders als bei den vergangenen Bundesliga-Spielen, in denen sie sich viele Aufschlagfehler leisteten, konnten sie gegen Ljubljana gerade in diesem Bereich punkten. Insgesamt acht Mal gelangen den Volleys an diesem Abend direkte Aufschlagpunkte; und so war es ein Ass von Mittelblocker Anton Brehme, das die Volleys mit 9:3 in Führung brachte. Auch im Block stellten sich die Berliner als stärker heraus. Mittelblocker Renan Michelucci, der bis zum Ende des Spiels eine Angriffsquote von 100 Prozent vorweisen konnte, machte den Satz schließlich mit 25:19 zu.

Der Start in den zweiten Satz gelang Ljubljana deutlich besser. Doch die Berliner zeigten vor allem in der Abwehr vollen Einsatz und ein wichtiger Punkt von Diagonalangreifer Benjamin Patch, der sich nach einem langen Ballwechsel gegen den gegnerischen Doppelblock durchsetzen konnte (7:7), stärkte das Berliner Selbstbewusstsein. Dank eines starken Blocks konnten die Berliner sich im Verlauf des Satzes eine Führung von vier Punkten aufbauen; Brehme verwertete schließlich den Satzball zur 2:0 Führung.

Während sich bei den Volleys allmählich Euphorie breitmachte, schien bei den Gegnern die Frustration zuzunehmen. Cheftrainer Matija Plesko verschaffte seinem Unmut während eines Timeouts Luft und redete eindringlich auf sein Team ein. Doch den starken Abwehraktionen und raffinierten Blocks des deutschen Teams hatten die Slowenen wenig entgegenzusetzen. Nach gerade einmal 70 Minuten Spielzeit gelang den Volleys das 3:0 und die Mannschaft von Trainer Cedric Enard fiel sich erleichtert in die Arme. Mit so einem deutlichen Sieg hatte wohl niemand gerechnet.

„Das war ein ganz wichtiger Sieg“, resümierte Niroomand, „so stellen wir uns den Volleyball vor.“ Jetzt müsse man die Daumen drücken, dass die anderen Gruppenspiele zugunsten der Volleys ausgingen. „Wunderbar“ wäre es außerdem, wenn es den Volleys gelingen sollte, beim morgigen Spiel gegen Kasan zumindest zwei Sätze zu gewinnen. „Morgen wird ein ganz anderes Spiel, denn Volleyball ist immer nur so gut, wie der Gegner es zulässt. Da werden wir einen anderen Druck bekommen. Heute heißt es aber erstmal: Genießen. “

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