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Schützenfest: Mannheims Kolarik, Torschütze Adam und Colaiacovo (vl) bejubeln den Treffer zum 2:0.

© Uwe Anspach/dpa

2:6 in Mannheim: Eisbären so schwach wie lange nicht

Die Eisbären enttäuschen nach dem Debakel von Ingolstadt auch zwei Tage später in Mannheim und verlieren verdient mit 2:6.

David Wolf hatte Schaum vor dem Mund. Der Mannheimer Angreifer befand sich gerade im Infight mit gleich zwei Berlinern und war von den Schiedsrichtern kaum zu bremsen. Es war dies die letzte Aktion des Adler-Stürmers, der kurz danach dann ohne Trikot das Eis mit einer Spieldauerstrafe verließ. Zu diesem Zeitpunkt des Duells mit den Eisbären führte Wolfs Team bereits 3:1, der 28-Jährige hatte selbst das 1:0 beigesteuert. Am Ende hieß es vor 12 905 Zuschauern gar 6:2 (1:0, 3:1, 2:1) für Mannheim – und das Ergebnis gab die Kräfteverhältnisse an diesem Sonntagnachmittag in Mannheim auch ziemlich präzise wieder.

Die Eisbären präsentierten sich wie schon zwei Tage zuvor beim 0:5 in Ingolstadt erneut uninspiriert und über weite Strecke zu zaghaft im Zweikampf. Ein derart schwaches Wochenende hatten sie in dieser Saison bisher noch nicht erlebt. Gerade gegen Gegner, die wie Mannheim um jeden Punkt für die Play-off-Teilnahme kämpfen, rächt sich das.

Die in dieser Saison bisher eher verunsicherten Adler zogen aus Wolfs frühem 1:0 Selbstvertrauen, nach dem ersten Drittel hatten sie nur fünf Torschüsse der Berliner zugelassen. Bis dahin war es ein normales Spiel ohne größere Emotionen. Das änderte sich nach der ersten Pause, Mannheim erhöhte durch Luke Adam und Christoph Ullmann auf 3:0 – doch dann wachten die Eisbären endlich auf. Mark Olver traf zum 1:3, aber die Mannheimer schafften es danach erfolgreich, den Spielrhythmus zu stören. Die Strafbank der Adler war permanent besetzt, auf dem Eis gab es jede Menge handfeste Auseinandersetzungen und die Zuschauer auf den Rängen tobten.

Die Eisbären haben in den letzten zwei Spielen elf Gegentore kassiert

Die Berliner kamen mit der robusten Spielweise des Gegners nicht wirklich klar und sie konnten sie auch nicht bestrafen. Insgesamt sechs Überzahlchancen ließen sie ungenutzt, im Spiel Vier gegen Vier kassierten sie kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts das vierte Gegentor durch Devin Setoguchi. Es war dies so etwas wie die Vorentscheidung, zumal Mannheims Ryan MacMurchy mit seinem 5:1 nach nur 16 Sekunden des letzten Drittels endgültig alle Zweifel am Sieg der Hausherren ausräumte. Wenig später erzielte Andrew Desjardins sogar das 6:1. Danach beruhigte sich das Geschehen auf dem Eis wieder etwas, Uwe Krupp nahm Torwart Petri Vehanen vom Eis und brachte Marvin Cüpper – es war ein klares Zeichen der Aufgabe.

Immerhin kamen die Berliner noch zum 2:6 durch Nick Petersen, aber das war nur noch Ergebniskosmetik. Nach den beiden deftigen Niederlagen vom Wochenende wird sich Uwe Krupp etwas einfallen lassen müssen, gerade die Einstellung ließ in Ingolstadt und Mannheim doch arg zu wünschen übrig.

Die Adler auf der anderen Seite werden sich an den Sieg vom Sonntag vielleicht noch einmal als Wendepunkt erinnern. Siege gegen die Eisbären sind ohnehin immer besonders schön, gerade in dieser Saison sind sie aber auch besonders wichtig. In der Tabelle liegt das topbesetzte Team von Trainer Bill Stewart als Zwölfter weiterhin außerhalb der Play-off-Plätze. Die Klasse, dass zu korrigieren, hat die Mannschaft allemal, davon war auch Uwe Krupp nach dem Spiel überzeugt. „Wenn die mit der Aufstellung nicht in die Play-offs kommen, dann verstehe ich die Welt nicht mehr“, sagte der Eisbären-Trainer.

Börries Langer

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