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Ziehen bis zum Sieg. Serge Gnabry (r.) und der FC Bayern holen drei Punkte beim SV Werder Bremen.

© Reuters

13. Bundesliga-Spieltag: FC Bayern schlägt den SV Werder

Die Spieler des Deutschen Meisters bewahren Niko Kovac vor dem Rauswurf. Näher an den Borussia Dortmund rücken sie nicht.

Der FC Bayern München hat sich weiter aus seiner sportlichen Krise befreit. Vier Tage nach dem Champions-League-Erfolg gegen Benfica Lissabon gewann der deutsche Meister am Samstag auch in der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:1) bei Werder Bremen. Zwei Tore des früheren Bremers Serge Gnabry in der 20. und 50. Minute bescherten den Bayern den 16. Liga-Sieg nacheinander gegen ihren einstigen Rivalen. Werder nutzte in der 33. Minute lediglich eine Fehlerkette der 2014er-Weltmeister Jerome Boateng und Manuel Neuer zum 1:1 durch Yuya Osako. Am Ende kassierte der selbst ernannte Europacup-Kandidat die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen und verlor auch noch Abwehrchef Niklas Moisander mit einer Gelb-Roten Karte (90.+3).

Obwohl die Bayern in der Bundesliga-Tabelle weiter neun Punkte hinter Borussia Dortmund liegen, haben die vergangenen Tage die Position ihres umstrittenen Trainers Niko Kovac deutlich gestärkt. Bereits am Freitagabend erhielt der 47-Jährige bei der Jahreshauptversammlung der Münchner viel Rückendeckung. Die Mitglieder applaudierten ihm lautstark, die Bayern-Bosse sicherten Kovac ihre Unterstützung zu.

Und auch in Bremen betonte Sportdirektor Hasan Salihamidzic in einem Sky-Interview: „Wir haben viel miteinander gesprochen und versucht, Probleme anzusprechen - warum wir die Spiele nicht gewinnen, was von beiden Seiten nicht stimmt. Wir haben eine gute Lösung gefunden.“

Diesen Eindruck bestätigten dann zumindest 70 der folgenden 90 Minuten. Die Bayern legten vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion eine sehr motivierte und druckvolle Anfangsphase hin. Bereits in der siebten Minute musste Werder-Torwart Jiri Pavlenka einen Schuss von Robert Lewandowski parieren.

Auch Claudio Pizarro bringt Werder nichts

Und so zeigte sich schon früh in diesem Spiel: Abgesehen von den beiden Gnabry-Toren war die Chancenverwertung das größte Münchner Problem. Allein vor der Pause vergaben der erneut im defensiven Mittelfeld aufgebotene Joshua Kimmich (15.), Nationalspieler Thomas Müller (26.) und erneut Lewandowski (39.) weitere gute Möglichkeiten.

Den personellen Umbruch bei den Bayern kündigte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Freitagabend zwar erst für die kommende Saison an. Aber trotzdem zeigte schon das Spiel in Bremen erste Anzeichen dieser neuen Zeit. Der angeschlagene Arje Robben blieb am Samstag 90 Minuten lang auf der Bank, Franck Ribery musste schon in der 38. Minute verletzt vom Feld.

Für die in die Jahre gekommene Flügelzange spielten der herausragende Gnabry und der zum ersten Mal seit seinem Syndesmosebandriss am ersten Spieltag wieder eingesetzte Kingsley Coman. Auch der Spanier Thiago kehrte in der 80. Minute nach einmonatiger Verletzungspause auf das Spielfeld zurück.

Werder brauchte in beiden Halbzeiten etwa 25 Minuten, um ins Spiel zu finden. In der ersten Hälfte legten die Bremer irgendwann ihren überraschend großen Respekt vor den angeschlagenen Münchnern ab. In der zweiten Hälfte versäumten es die Bayern, ein drittes Tor nachzulegen und bauten dann ab der 70. Minute stark ab.

Die beste Chance zum erneuten Ausgleich vergab Max Kruse, als er in der 77. Minute an Nationaltorwart Neuer scheiterte. In der Schlussphase half den Bremern auch die Einwechselung des schon 40 Jahre alten früheren Bayern-Stürmers Claudio Pizarro nicht mehr.

Dortmund feiert Arbeitssieg

Souveräner Spitzenreiter bleibt Borussia Dortmund. Der BVB hat nach einem glanzlosen 2:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen den SC Freiburg weiter neun Punkte Vorsprung vor den Bayern

Der VfB Stuttgart verschaffte sich mit einem 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg indes etwas Luft und liegt nun auf Rang 15. Geprägt wurden die Samstagspartien des 13. Spieltags von einem Stimmungsboykott der Ultras in der ersten Halbzeit, mit denen die Fans gegen Anstoßzeiten unter der Woche in allen Ligen protestierten.

Liga-Primus Dortmund ließ nach der ärgerlichen Nullnummer gegen Brügge auch gegen Freiburg zunächst eine Reihe guter Chancen aus. Dann sorgte Kapitän Marco Reus per Foulelfmeter (40.) für die Erlösung, es war bereits sein neunter Saisontreffer. In der Nachspielzeit machte Superjoker Paco Alcácer alles klar.

Ein wenig durchatmen können dagegen die Stuttgarter. Dank des Treffers von Anastasios Donis (39.) gelang gegen Augsburg der zweite Sieg unter Trainer Markus Weinzierl.

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