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Daniel Ginczek bejubelt sein Tor zum 2:1 gegen den FC Schalke 04.

© Peter Steffen/dpa

1. Spieltag der Fußball-Bundesliga: VfL Wolfsburg schlägt Schalke, Frankfurt kann es doch noch

Der Vizemeister leistet sich einen Fehlstart, Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verliert trotz Führung und Eintracht Frankfurt kann durchatmen. Die Zusammenfassung.

Vizemeister Schalke verliert in Wolfsburg. Werder Bremen rettet am ersten Spieltag gegen Hannover 96 kurz vor Schluss einen Punkt. Eintracht Frankfurt gewinnt beim SC Freiburg und startet nach dem Pokal-Aus zumindest in der Fußball-Bundesliga erfolgreich. Aufsteiger Fortuna Düsseldorf führt gegen den FC Augsburg, steht aber am Ende als Verlierer da.

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04 2:1

Vizemeister FC Schalke 04 hat einen Fehlstart in die neue Saison hingelegt. In der Nachspielzeit und auch in Unterzahl kassierte der Vorjahreszweite am Samstag das entscheidende Gegentor zur 1:2 (0:1)-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Umjubelter Torschütze war der Wolfsburger Neuzugang Daniel Ginczek (90.+5). VfL-Verteidiger John Anthony Brooks hatte die Wölfe zunächst in der 33. Minute nach einem Eckball in Führung gebracht. In der Schlussphase verursachte der US-Nationalspieler dann aber auch einen Foulelfmeter, den Nabil Bentaleb in der 85. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 verwandelte. Neben diesem turbulenten Spielverlauf sorgte vor 26.621 Zuschauern auch der Videobeweis für Gesprächsstoff - und das binnen drei Minuten gleich zweimal. Im Falle des Schalker Verteidigers Matija Nastasic zückte Schiedsrichter Patrick Ittrich nach einem groben Foul zunächst die Gelbe Karte, ehe er den Serben nach dem Studium der Videobilder mit Rot vom Platz stellte (66.). Bei Wolfsburgs Wout Weghorst lief es kurz darauf genau umgekehrt. Erst sah der Niederländer wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit die Rote Karte. Nachdem Ittrich seine Entscheidung aber erneut überprüft hatte, bekam der Stürmer nur Gelb und durfte weiterspielen (69.). Die Schalker protestierten vehement und kassierten in der Nachspielzeit das 1:2.

Werder Bremen - Hannover 96 1:1

Kurz vor dem ersten Spiel hatte Werder aufhorchen lassen. Der Verein, der in den vergangenen Jahren eher diskret durch die Bundesliga streifte, gab die Qualifikation für einen Startplatz in Europa als Ziel aus. Warum nicht, man muss schließlich Ambitionen haben. Aber vor Europa hat der Spielplan 34 Mal Bundesliga gesetzt. Angefangen mit Hannover 96. Da zeigte sich gleich, dass es ein weiter Weg für Werder wird. Die erste Halbzeit ließ sich kurz und knapp zusammenfassen: Die Abwehrreihen hatten nicht viel zu tun und erledigten das Wenige ohne Probleme. Das ist meist kein Gütesiegel für ein Spiel. Kurz nach der Pause musste auch noch Bremens Max Kruse verletzt vom Rasen. Trotzdem ergaben sich nun Chancen für die Bremer. Und für die Gäste. Kurz: Das Spiel wurde lebhafter.
Zur Halbzeit der zweiten Halbzeit gab es einen emotionalen Moment, Claudio Pizarro, der mal wieder Neu-Bremer, kam rein. Nach Flanke von Ludwig Augustinsson hatte der 39-Jährige eine Möglichkeit, brachte den Ball aber nicht aufs Tor. Die Show gehörte dann nicht Pizarro, sondern einem, der vom anderen Ende der Bekanntheitsskala kommt. Hendrik Weydant, vor vier Jahren noch für den Kreisligisten TSV Groß Munzel aktiv, erzielte beim Debüt in der Bundesliga Sekunden nach seiner Einwechslung die Führung für Hannover. Der 23-Jährige war frei vor Torwart Jiri Pavlenka aufgetaucht und hatte diesen getunnelt. Fünf Minuten vor dem Ende rettete Theodor Gebre Selassie Werder zumindest einen Punkt.

SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 0:2

Freiburg musste einen Ausfall verkraften. Und zwar einen prominenten: Trainer Christian Streich konnte wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht dabei sein. Für ihn übernahm Assistent Lars Voßler. Zunächst konnte dieser mit dem zufrieden sein, was er sah. Seine Mannschaft hatte in den ersten Minuten Chancen. Doch das Tor machte die Eintracht durch Nikolai Müller. Sehenswert war dabei die Vorarbeit von Sebastien Haller – mit der Hacke. Nach dem Tor war es wie vor dem Tor, die Gastgeber hatten die besseren Gelegenheiten. Machten aber bis zur Pause keinen Treffer. Und danach ebenfalls nicht. Daran konnte selbst Torjäger Nils Petersen nicht ändern, der bei seiner Volley-Direktabnahme Pech hatte. Besser machten es erneut die letzte Woche im Pokal in Ulm gescheiterten Frankfurter: Im Zusammenspiel mit Jonathan de Guzman ließ Haller Freiburgs Defensive schlecht aussehen und machte das zweite Tor.

Fortuna Düsseldorf - FC Augsburg 1:2

Sein letztes Bundesligaspiel als Trainer hatte Friedhelm Funkel im Mai 2010 erlebt. Mit Hertha BSC. Gegen Bayern München. Hertha, bereits abgestiegen, verlor 1:3. Funkel war danach beim VfL Bochum, Alemannia Aachen und 1860 München. Sowie seit 2016 bei Fortuna Düsseldorf. Alles Zweite Liga. Nur die wenigsten hatten damit gerechnet, dass er noch einmal in der Bundesliga auftauchen würde. Doch so kam es. Der Auftakt mit Düsseldorf ging allerdings daneben.
Der Fortuna war die Nervosität beim ersten Erstliga-Spiel seit 2013 anzumerken. Die Gäste waren spielbestimmend. Doch dann gaben sie dem Aufsteiger Anschubhilfe . Sie spielten vor dem eigenen Tor gefährlich nachlässig und Matthias Zimmermann kam an den Ball. Er flankte nach innen, Benito Raman vollendete aus kurzer Distanz mit dem Kopf. Lange konnten sich die Zuschauer daran nicht erfreuen, weil Martin Hinteregger, ebenfalls per Kopf, ausglich. Auch der entscheidende Treffer war Kopfsache, erzielt von André Hahn, der vor der Saison vom Hamburger SV nach Augsburg zurückgekehrt war. (Tsp/dpa)

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