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Urs Fischer trainiert den 1. FC Union seit Sommer 2018 und hat den Klub erstmals in die Bundesliga geführt.

© Tom Weller/dpa

1. FC Union und Urs Fischer verlängern Vertrag: Der richtige Trainer am richtigen Ort

Die Art und Weise der Kommunikation mag fragwürdig sein. Aber es ist die einzig logische Entscheidung, Urs Fischer länger an Union zu binden. Ein Kommentar.

Die Art und Weise passte zum 1. FC Union und zu Urs Fischer. Nachdem in den vergangenen Wochen viel über eine mögliche Vertragsverlängerung spekuliert worden war und sich beide Seiten zuversichtlich geäußert hatten, verkündete der Neu-Bundesligist aus Köpenick nun: Ist schon lange passiert, durch den Aufstieg hat sich der Vertrag von Trainer Urs Fischer um ein zusätzliches Jahr bis 2021 verlängert. Kein großes Brimborium, keine feierliche Verkündung bei der Aufstiegsparty, eine simple Mitteilung an einem Mittwochmittag – vier Monate, nachdem die Vertragsklausel wirksam wurde. Nüchtern, pragmatisch, ein bisschen intransparent.

Die öffentliche Kommunikation der Vertragsverlängerung mag etwas fragwürdig sein, fachlich ist sie die einzig logische Entscheidung. Mit Urs Fischer hat Union einen Trainer, der bestens zum Verein und seinem Umfeld passt. Der Schweizer hat sich schon in seiner ersten Saison durch den historischen Aufstieg unsterblich gemacht und ist mit seiner bodenständigen Art sehr beliebt bei den Fans. Viel wichtiger aber: Er ist der richtige Trainer für Unions schwierige Mission Klassenerhalt.

In der allgemeinen Hektik der Bundesliga strahlt Fischer die nötige Ruhe aus. Er haut nach einem 0:4 gegen Leipzig nicht auf sein Team drauf und lobt es nach einem 3:1 gegen Dortmund nicht in den Himmel. Sein stetes Wiederholen der immer gleichen Schlagworte – Anpassen, Lernen, Arbeiten – ist nicht gerade spektakulär, fasst das Anforderungsprofil aber gut zusammen. Union spielt nun zwar in der Bundesliga, ist jedoch noch weit davon entfernt, ein etablierter Bundesligist zu sein.

Spielerische Rückschläge wie am vergangenen Wochenende in Leverkusen sind bei diesem Entwicklungsprozess immer möglich und letztlich unvermeidlich. Das weiß Union und das weiß auch Fischer. In seinen bisherigen 15 Monaten in Berlin hat der Trainer bewiesen, dass er das Team über schwierige Phasen hinwegführen kann. Mit viel Ruhe und dem Fokus auf das Sportliche. Oder wie Urs Fischer am Mittwoch in der Pressekonferenz zu seiner Vertragsverlängerung sagte: "Das ist toll, sollte heute aber nicht das Thema sein, wir spielen Freitag gegen Frankfurt."

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