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Ein Spiegelbild der Saison. Im Hinspiel siegte Heidenheim mit Robert Strauß (links) 4:3 gegen die Berliner um Akaki Gogia.

© Stefan Puchner/dpa

1. FC Union gegen Heidenheim: Endspiel mit schlechten Vorzeichen

Mit einem Sieg könnte der 1. FC Union den Klassenerhalt in der Zweiten Liga nahezu perfekt machen. Gegen Heidenheim haben die Berliner zuletzt aber dreimal in Folge verloren.

Wenn sich die Fans des 1. FC Union in vielen Monaten oder Jahren noch einmal vergegenwärtigen möchten, warum die Spielzeit 2017/18 für den Berliner Zweitligisten nicht sonderlich gut gelaufen ist, braucht es keinen großen Saisonrückblick und schon gar keine Interviews mit den Beteiligten. 14 Minuten Fußball aus dem Hinspiel beim 1. FC Heidenheim reichen völlig. Drei Tore, drei Gegentreffer, gute Angriffe, grobe Abwehrfehler – zwischen der 61. und 75. Minute sind alle Stärken und Probleme der Berliner bequem verdichtet zu sehen. Am Ende verlor Union in Heidenheim 3:4, es war der Anfang des Abwärtstrends. Zwei Wochen später wurde Jens Keller entlassen und die Berliner wurden vom Aufstiegs- zum Abstiegskandidaten.

Am Samstag (13 Uhr, Sky) geht es im Stadion An der Alten Försterei nun erneut gegen Heidenheim und Union kann mit einem Heimsieg den vermutlich entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt machen. Damit wäre in einer enttäuschenden Saison zumindest das Schlimmste, der Sturz in die Dritte Liga, abgewendet.

Die Bilanz gegen Heidenheim spricht jedoch nicht für ein schnelles Ende der Abstiegssorgen. Die letzten drei Ligaspiele gegen das Team aus Baden-Württemberg hat Union allesamt verloren. Auch in einem Test im Januar 2017 setzte sich Heidenheim klar durch. Dennoch ist Union zuversichtlich, dass zum ersten Mal seit dem Trainerwechsel im Dezember zwei Siege in Folge gelingen. „Es gibt immer so Phasen, in denen es gegen eine Mannschaft nicht läuft. Es hat auch sehr lange gedauert, bis wir mal in St. Pauli gewonnen haben und jetzt ist uns das zweimal hintereinander gelungen“, sagte Trainer André Hofschneider.

Ex-Unioner Maximilian Thiel fehlt gesperrt

Mit ihrer körperbetonten Spielweise ist die Mannschaft von Frank Schmidt aber ein sehr unangenehmer Gegner. „Sie sind sehr kompakt, robust und großgewachsen“, sagte Hofschneider, der vom Gegner zahlreiche lange Bälle und Zweikämpfe erwartet. Anders als in den vergangenen Wochen dürften die Heidenheimer mit viel Selbstvertrauen auftreten. Nach vier Niederlagen in Folge gelang am Sonntag gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf ein Sieg, durch den das Team die Abstiegsplätze verlassen hat. „Wir haben jetzt noch vier Endspiele“, sagte Heidenheims österreichischer Offensivspieler Nikola Dovedan.

Im ersten Finale sollte es in Köpenick eigentlich auch zum Wiedersehen mit Maximilian Thiel kommen. Zumindest auf dem Rasen muss dieses nun ausfallen. Denn gegen Düsseldorf holte sich der ehemalige Unioner in der Nachspielzeit die fünfte Gelbe Karte ab und fehlt somit gesperrt. „Ich habe Maxi unmittelbar danach eine SMS geschrieben und ihm gesagt, dass wir jetzt unser ganzes System umstellen müssen, weil er unser erstes Pressing-Opfer sein sollte“, scherzte Hofschneider.

Auch wenn Thiel mittlerweile schon sechs Saisontore erzielt hat und immer besser in Fahrt kommt, bleiben Trainer Frank Schmidt und Marc Schnatterer die Gesichter des 1. FC Heidenheim. Schmidt führte den Klub seit 2007 von der Oberliga bis in die Zweite Liga und ist aktuell dienstältester Trainer im deutschen Profifußball. Offensivspieler Schnatterer kam nur ein Jahr später und ist mit acht Toren sowie 14 Vorlagen drittbester Scorer der Liga. Damit ist der 32-Jährige fast an jedem zweiten Heidenheimer Treffer beteiligt. Auch im verrückten Hinspiel gegen Union bereitete Schnatterer das 1:0 vor und erzielte später mit einem Freistoß aus 30 Metern, bei dem Torwart Jakob Busk nicht sonderlich gut aussah, das 3:1. „Er ist sicherlich ein Unterschiedspieler in der Zweiten Liga“, sagte Hofschneider über das Heidenheimer Urgestein. „Wir haben aber auch schon gegen Heidenheim mit Marc Schnatterer gewonnen.“ Unions Trainer beim letzten Sieg vor fast genau zwei Jahren: André Hofschneider.

So könnte Union spielen:
Mesenhöler – Maloney, Leistner, Torrejon – Trimmel, Fürstner, Kroos, Pedersen – Daube – Skrzybski, Hedlund.

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