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Foto: Stefan Puchner/dpa

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Update

1. FC Union: Das schmutzige Ballett tanzt weiter

Trotz des 1:2 beim 1. FC Heidenheim bleiben die Berliner Fußballprofis optimistisch. "Wir müssen souverän bleiben", fordert Ken Reichel.

Ganz in Weiß hatte der 1. FC Union auf der schwäbischen Alb den Rasen betreten. Nach der Regenschlacht beim 1. FC Heidenheim blieb von der hellen Spielkleidung aber nicht mehr viel übrig. Hosen und Trikots der Zweitligaprofis waren von Dreck überzogen, als sich die Mannschaft nach der 1:2-Niederlage enttäuscht vor dem Gästeblock postierte.

Von den rund 1000 mitgereisten Union-Anhängern gab es keinerlei Kritik. Sie feierten die Spieler wie immer auch nach Niederlagen. Trost brachten auch einen Tag später die überraschenden Ergebnisse aus Hamburg und Sandhausen. Der Tabellenzweite HSV verlor sein Heimspiel gegen den SV Darmstadt nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3. Und Verfolger St. Pauli unterlag in Sandhausen gar mit 0:4.

Am Freitag allerdings war die Enttäuschung über die dritte Saison-Niederlage groß. Die Miene von Kapitän Christopher Trimmel wirkte finster, während sich der Österreicher für die Unterstützung bedankte. Torwart Rafal Gikiewicz, der trotz mehrerer Glanzparaden die Punktverluste nicht verhindern konnte, starrte gedankenverloren auf die Zuschauer aus der Hauptstadt.

Auch bei Ken Reichel zeigten die Mundwinkel nach unten. „Die Niederlage war definitiv unnötig. Wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr starkes Spiel gemacht. Wir sind aber schlecht aus der Pause herausgekommen“, sagte der Linksverteidiger. „Heidenheim hat über Standards sehr viel Druck erwirkt. Es gab dann einen offenen Schlagabtausch. Wir hatten noch riesige Chancen. Der Ball wollte aber nicht mehr rein.“

Frank Schmidt: "Wahnsinnsspiel"

So verspielte Union noch die verdiente 1:0-Führung durch Robert Zulj. Robert Glatzel und Heidenheim-Legende Marc Schnatterer drehten später eine Partie, deren zweite Halbzeit FCH-Trainer Frank Schmidt als „Wahnsinnsspiel“ bezeichnete.

Die eigentlich komfortable Ausgangsposition im Ringen um den Aufstieg konnte Union beim Verfolger Heidenheim nicht verbessern. Das nach Abpfiff eher schmutzige als weiße Ballett der Köpenicker wird nach der Länderspielpause aber weiter tanzen. „Es sind noch acht Spiele. Es ist noch so viel möglich für uns. Wir dürfen nicht aufhören, weiter unser Ding durchzuziehen“, erklärte Reichel. „Wir müssen souverän bleiben. Wir dürfen nicht nervös werden und alles über den Haufen werfen, was wir uns erarbeitet haben.“

Am 30. März (13 Uhr) heißt der nächste Gegner im Stadion An der Alten Försterei SC Paderborn. Diese Mannschaft besitzt eine ähnliche Kragenweite wie Heidenheim. Union ist also gewarnt und wird versuchen, die Fehler von Heidenheim nicht zu wiederholen. „Heidenheim hat in den ersten 15 Minuten nach der Pause sehr aggressiv gespielt. Da haben wir nicht richtig gegen gehalten. Solche Phasen gibt es im Spiel. Die muss man überstehen, was uns nicht geglückt ist“, sagte Reichel. „Ich denke aber, dass wir danach weiter ruhig Fußball gespielt und uns Chancen erspielt haben. Darauf kann man aufbauen, nach dieser Niederlage wieder die Trendwende zu schaffen.“

Reichel war in Heidenheim für Christopher Lenz in die Mannschaft rotiert. Mit seinen Vorstößen konnte er für sich werben. Einmal sah sich Reichel elfmeterreif gefoult. Konkurrent Lenz, der nach zwei Spielen über 90 Minuten auf der Bank verblieb, dürfte am Mittwoch wieder Spielpraxis erhalten. Um 18 Uhr testet Union beim Viertligisten FC Rot-Weiß Erfurt.

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