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Hoch, höher, Hübner. Unions Innenverteidiger (r.) im Kopfballduell.

© Anspach/dpa

1. FC Union Berlin: Florian Hübner: Aggressiv, kämpferisch, willig

Neuzugang Florian Hübner soll helfen, die Defensive des 1. FC Union weiter zu stabilisieren. Auch am Freitag im Spiel gegen den MSV Duisburg.

Von David Joram

Was er gut kann, das kann Florian Hübner auch gut verpacken. Ein paar knackige Worte reichen ihm dafür: „Zweikampfverhalten, Kopfballspiel, die Aggressivität, der Kampf, der Wille“, sagt der 27-Jährige. Es sind dies nicht die schlechtesten Eigenschaften, die ein Fußballspieler vorweisen kann, erst recht wenn er – wie in Hübners Fall – als Innenverteidiger sein Geld verdient. So geradlinig wie er spricht, wirkt der im Sommer von Hannover 96 verpflichtete Neuzugang des 1. FC Union auch. Die akkurate Frisur hält nach dem Training noch, die Sätze gehen ihm leicht von den Lippen. Wie der folgende, den die Fans des 1. FC Union bestimmt gerne hören: „Wir müssen hier zur Heimmacht werden!“

Warum, das kann Hübner natürlich auch erklären: „Die Alte Försterei ist ja bekannt für die Wahnsinnsatmosphäre. Ich habe früher öfter hier gegen Union gespielt – das war immer schwer. Jetzt ist es super, die Fans im Rücken zu haben, das ist geil.“ Am Freitagabend will Hübner in diesem Stadion wieder jubeln, dann gastiert der punkt- und torlose Tabellenletzte MSV Duisburg in Berlin.

Es hat offenbar nicht allzu lange gedauert, bis Hübner herausfand, was man in Köpenick gerne hört. Man ahnt, dass der 1,93 Meter große Spieler gut strukturiert ist – und dass er sportlich halten kann, was man sich von ihm verspricht. Zum Beispiel Zweikampfquoten um die 70 Prozent, die Hübner zu Sandhäuser Zweitligazeiten konstant erreichte – mit Einsatz und gutem Stellungsspiel.

Hübner galt vor dieser Saison als Wunschkandidat bei Union

Vielleicht gerade deshalb galt Hübner beim Berliner Zweitligisten vor dieser Saison als Wunschkandidat – weil sie nach einer äußerst schwachen wie schwammigen vergangenen Rückrunde An der Alten Försterei wieder nach Halt gesucht haben. Nicht nur, aber eben auch für die Defensive, die mit dem Abgang von Toni Leistner (Queens Park Rangers) einen herben Verlust verkraften musste.

Florian Hübner, Bruder des Hoffenheimer Bundesligaprofis Benjamin Hübner und Sohn von Eintracht Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner, scheint für diese Rolle jedenfalls wie geschaffen – auch wenn sein Start alles andere als optimal verlief. Wegen muskulärer Probleme musste er zunächst pausieren, was Hübner so zusammenfasst „Wenn du neu zu einem Verein kommst, ist es immer blöd in der Vorbereitungszeit verletzt zu sein.“ Allzu große Nachteile, was seine Ambitionen auf einen Stammplatz in der Elf von Trainer Urs Fischer betrifft, haben sich für Hübner daraus nicht ergeben. „Ich war mit dem Trainer immer in einem sehr guten und engen Austausch. Der Aufbau verlief genau so, dass ich mein erstes Spiel zuhause gegen St. Pauli machen konnte. Das hat sich überragend angefühlt.“ 4:1 gewann der 1. FC Union am dritten Spieltag, Hübner spielte – wie zuletzt auch beim 0:0 in Sandhausen – über die volle Distanz und durchaus ordentlich.

Dass er sich in manchen Punkten noch steigern kann, gibt Hübner offen zu: „Im Spielaufbau muss ich noch genauer werden.“ Das sei auch ein Ansatzpunkt des Trainers, sagt Hübner. „Daran arbeiten wir: Dass wir Verteidiger generell ein gutes Passspiel an den Tag legen, dass wir schnell nach vorne kommen.“ Wenn er dies umgesetzt bekommt, dürfte Unions Anhang noch mehr Freude am Wunschkandidaten haben.

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