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Genau hingeschaut. Urs Fischer sieht Duisburg als gefährlichen Gegner.

© Hilse/dpa

1. FC Union: Achtung, der Letzte kommt!

Union Berlins Trainer Urs Fischer warnt eindringlich vor dem noch punkt- und torlosen MSV Duisburg.

Von David Joram

Mit Urs Fischer muss man in diesen Tagen etwas Mitleid haben. Der Trainer des 1. FC Union steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Und wenn er an ihr scheitern würde, wäre dies nur allzu verständlich. Fischer ist derjenige, der den Berliner Medien, den Fans, vor allem aber seinen Zweitligakickern beibringen will, dass das Duell am Freitag (18.30 Uhr, Sky) schwer werden könnte.

Da gastiert der Traditionsverein MSV Duisburg, der aber mit null Punkten, null Toren und ohne jegliches Selbstvertrauen nach Berlin reist, im Stadion An der Alten Försterei. Als wäre all dies nicht schon Unglück genug, werden sich die Gäste in Köpenick auch noch in einem Container umkleiden müssen. Diverse Reparaturarbeiten am Stadion, wovon auch die Kabine des Auswärtsteams betroffen ist, bedingen das.

Urs Fischer, dessen Team als Dritter schon acht Punkte gesammelt hat, kommt vor allem die sportliche Misere der Gäste aus dem Ruhrpott nicht gelegen. Denn die dürfte dafür sorgen, dass sein Team einen Gegner aushebeln muss, der mindestens so tief steht, wie ihn der letzte Tabellenplatz ausweist.

Urs Fischer ist deshalb vorsorglich kräftig auf die Euphoriebremse getreten, verbal jedenfalls. „Ich bin überrascht, wie klar das Resultat anscheinend schon feststeht“, sagte der Schweizer mit ernster Miene. Die Duisburger hätten trotz der bislang sehr mageren Ausbeute „enorme Qualität“. Was man halt so sagt als Trainer des klaren Favoriten.

"Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen"

Doch Fischers scheinbar übertriebene Warnhinweise sind nicht ganz unbegründet. Nur liegt dies weniger am Gegner als vielmehr an Union selbst. Viel zu pomadig und einfallslos traten die Köpenicker beim letzten Punktspiel in Sandhausen auf, bei einem Gegner also, der ebenfalls noch punktlos daherkam.

„Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“, sagt Fischer deshalb, die Automatismen, die Präzision, das fehle im Spiel nach vorn, „und das braucht Zeit“. In den vergangenen beiden Wochen habe man die „Vorwärtsbewegung“ verstärkt trainiert, verriet Fischer, „ob das am Freitag Früchte trägt, wird man sehen.“

Personell sind keine allzu großen Änderungen zu erwarten. Zwar stiegen die Langzeitverletzten Sebastian Polter, Fabian Schönheim, Joshua Mees und Suleiman Abdullahi wieder ins Mannschaftstraining ein, doch käme ein Einsatz gegen den MSV für alle noch zu früh. Größere Probleme plagen offenbar Marc Torrejon. Wegen seiner langwierigen Muskelverletzung weilte der 32-Jährige in dieser Woche in Spanien. Er wird Union bei der schweren Aufgabe gegen Duisburg nicht helfen können.

So könnte Union spielen:

Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel – Schmiedebach – Zulj, Prömel – Gogia, Andersson, Hedlund.

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