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1. FC Köln: Mehr Glanz im Land

Die Kölner unterstreichen mit der Verpflichtung Maniches ihre internationalen Ambitionen. Dabei geht der Klub an seine finanziellen Grenzen.

In Köln wundern sie sich derzeit, wie sie das alles so hinbekommen. Vor allem Michael Meier, der Manager des 1. FC Köln, scheint noch immer überrascht zu sein, dass die Verpflichtung von Maniche real und der Portugiese tatsächlich im Trainingslager im österreichischen Velden eingetroffen ist. Noch im Mai, als man erste Kontakte geknüpft hatte, war Maniche laut Meier „ein Spieler aus dem Reich der Fabel“. Aber es habe geholfen, dass Maniches Landsmann Petit bereits beim FC spielt und dessen Berater Jorge Mendes sich auch um Maniche kümmert.

Maniche kommt ablösefrei von Atletico Madrid, wo er zuletzt aus disziplinarischen Gründen freigestellt war, weil er sich mit dem Trainer angelegt hatte. Er soll für die kreativen Momente im Kölner Spiel sorgen und das oft biedere Spiel mit seinen Ideen bereichern. Dass er dazu in der Lage ist, hat er bereits mehrfach nachgewiesen. Mit dem FC Porto gewann der heute 31-Jährige einst die Champions League, in der portugiesischen Nationalmannschaft war er eine feste Größe der sogenannten „Goldenen Generation“ um Luis Figo. Auch für Benfica Lissabon, FC Chelsea, Inter Mailand und Dynamo Moskau hat er schon gespielt.

Doch den Portugiesen verfolgt der Ruf eines schwierigen Zeitgenossen. Es ist jetzt an Disziplinfanatiker Zvonimir Soldo, ihn in die Kölner Gemeinschaft zu integrieren. „Ich bin stolz, dass so ein Mann bei uns spielt“, sagt der Trainer. Die zuletzt noch von vielen Experten belächelten Ambitionen des Klubs, in wenigen Jahren auch mal wieder einen Blick auf die internationalen Plätze werfen zu können, erscheinen nicht mehr ganz so abwegig. Zumindest für das zweite Jahr Bundesliga nach dem Wiederaufstieg scheint der Klub mittlerweile gut gerüstet zu sein. Mit Geromel, Mohamad, Petit und Novakovic haben sie Schlüsselspieler halten, mit Lukas Podolski, Abwehrtalent Christopher Schorch und Maniche die Qualität des Kaders weiter erhöhen können.

Damit ist aber auch das Finanzrisiko gestiegen. Nach dem Zehn-Millionen-Transfer von Podolski und der eine Million Euro für Abwehrspieler Schorch, der aus dem B-Team Real Madrids gekommen ist, ist auch Maniche nicht kostengünstig. Neben einem Handgeld für seine Unterschrift bis 2012 dürfte Maniche sich über zirka zwei Millionen Euro jährlich freuen. Nun sucht Köln noch einen Spieler für eine der Außenbahnen. Der Manager hat es mit der Verpflichtung von Maniche wohl geschafft, künftig Spieler zu interessieren, die abgewunken hätten, wäre Podolski der einzige nennenswerte Transfer gewesen. Der FC scheint an seine finanziellen Grenzen zu gehen, um dem Klub auch außerhalb der Stadt wieder zu mehr Glanz zu verhelfen.

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