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Wolfsburg (links Luca Waldschmidt) und Frankfurt (Kristijan Jakic) lieferten sich ein umkämpftes Duell.

© Ronny HARTMANN/AFP

1:1 zwischen Frankfurt und Wolfsburg: Ein Punkt für Oliver Glasner beim Wiedersehen mit dem Ex-Klub

Der VfL Wolfsburg lässt erstmals Punkte liegen, bleibt aber ungeschlagen. Bayer Leverkusen siegt trotz einer Roten Karte für Robert Andrich beim VfB Stuttgart.

Der VfL Wolfsburg hat die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgerechnet im Spiel gegen seinen ehemaligen Trainer Oliver Glasner eingebüßt. Der Österreicher und sein neuer Klub Eintracht Frankfurt holten am Sonntag in Wolfsburg ein glückliches 1:1 (1:0)-Unentschieden. Wout Weghorst verhinderte mit seinem Ausgleichstor in der 70. Minute wenigstens die erste Saisonniederlage des VfL. Sein niederländischer Landsmann Sam Lammers (38.) hatte die Eintracht in der ersten Halbzeit in Führung gebracht. Wegen der schlechteren Tordifferenz liegt Wolfsburg mit 13 Zählern hinter dem punktgleichen FC Bayern München auf Rang zwei.

Am Ende war vor 9266 Zuschauern niemand zufrieden: Die „Wölfe“ trauerten vielen vergebenen Chancen zu ihrem fünften Saisonsieg hinterher. Und die Frankfurter warten nach fünf Bundesliga-Spielen, ihrem DFB-Pokal-Aus und dem Europa-League-Auftakt gegen Fenerbahce Istanbul immer noch auf ihren ersten Erfolg überhaupt mit Glasner.

Der 47-Jährige hatte den Klub in den vergangenen beiden Jahren mit großem sportlichen Erfolg und hohem fußballerischen Wiedererkennungswert trainiert. Nicht zuletzt wegen seiner Differenzen mit Sportchef Jörg Schmadtke verließ er die „Wölfe“ jedoch und zog es sogar vor, mit der Eintracht in der Europa League statt mit dem VfL in der Champions League zu spielen. Auf eine nachträgliche Verabschiedung des Österreichers verzichteten die Wolfsburger am Sonntagabend, trotzdem verlief seine Rückkehr in die Arena sehr herzlich. Vor allem mit Geschäftsführer Tim Schumacher und Torwarttrainer Pascal Formann sprach er sehr lange.

Dass er sich sportlich mit seinem Wechsel nicht unbedingt verbessert hat, musste Glasner bereits in den vergangenen Wochen erkennen. Bei seiner Rückkehr nach Wolfsburg sah es zunächst sogar so aus, als würde der VfL die Eintracht überrennen. Nach einer Kopfballchance von Josuha Guilavogui (4.), einem schönen Angriff über Dodi Lukebakio, Luca Waldschmidt und Kevin Mbabu (12.) sowie einem Lattentreffer von Wout Weghorst (16.) hätten die „Wölfe“ schon sehr früh klar führen können. Dass sie diese Möglichkeiten nicht nutzten, rächte sich.

Denn Frankfurt wurde besser, vor allem Filip Kostic und Daichi Kamada im offensiven Mittelfeld bekam der VfL kaum unter Kontrolle. Obwohl das Spiel gegen Fenerbahce erst am Donnerstagabend stattfand, verzichtete Glasner auf Änderungen seiner Anfangsformationen. Dass sich sein Team besser einspielt, ist ihm aktuell wichtiger als die Erholungspausen für einige viel beanspruchte Spieler.

Nach vier Änderungen vor der Partie wechselte der neue Wolfsburger Trainer Mark van Bommel zu Beginn der zweiten Halbzeit auch noch den Stürmer Lukas Nmecha ein. Trotzdem zeigte sich weiter ein Problem, das schon Glasner in seiner Wolfsburger Zeit häufig beklagte: die Chancenverwertung. Weghorst vergab in der 54. Minute seine zweite Großchance. Der Belgier Lukebakio (56.) und Maximilian Arnold per Freistoß (69.) scheiterten jeweils an Frankfurts Torwart Kevin Trapp.

Eine Minute darauf war Weghorst dann zur Stelle und schoss aus spitzem Winkel zwischen zwei Gegenspielern und dem Pfosten ins Eintracht-Tor. Die Frankfurter Entlastung wurde jedoch irgendwann zu gering und der Druck des VfL zu stark. Selbst mit dem 1:1 war die Eintracht nach 90 Minuten gut bedient. In der Nachspielzeit wurde ein Wolfsburger Treffer wegen Abseits nicht anerkannt.

VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusen ist in die Champions-League-Ränge der Fußball-Bundesliga zurückgeklettert.
Bayer Leverkusen ist in die Champions-League-Ränge der Fußball-Bundesliga zurückgeklettert.

© dpa

Dank eines Traum-Starts und trotz einstündiger Unterzahl ist Bayer Leverkusen in die Champions-League-Ränge der Fußball-Bundesliga zurückgeklettert. Das Team von Trainer Gerardo Seoane gewann am Sonntag beim VfB Stuttgart mit 3:1 (2:1). Robert Andrich (2. Minute), Patrik Schick (19.) und der starke Nationalspieler Florian Wirtz (70.) erzielten vor 23 450 Zuschauern die Tore für die Gäste. Für den VfB, der seit dem 5:1 gegen Fürth am ersten Spieltag nicht mehr gewonnen hat und ins untere Drittel der Tabelle rutschte, traf Orel Mangala (38.). In der 30. Minute sah Bayers Andrich für ein grobes Foulspiel die Rote Karte.

Keine zwei Minuten waren gespielt, als Leverkusens Mitchel Bakker unbedrängt von der linken Seite flanken durfte und Andrich den Ball vom Fünfmeterraumeck aus einnickte. Die frühe Führung spielte den Gästen in die Karten – und beeindruckte den VfB spürbar. Die Werkself kontrollierte die Partie, auch wenn sie sich nur wenige wirklich gute Chancen erarbeitete. Eine davon nutzte Schick zu seinem vierten Saisontor. Nach beherztem Antritt von Florian Wirtz, der Gegenspieler Marc Oliver Kempf auf der rechten Seite frech überlupfte und dann scharf in die Mitte passte, musste der Tscheche nur noch einschieben.

Dem VfB drohte ein ähnliches Debakel wie in der ersten Halbzeit des vergangenen Heimspiels gegen Freiburg (2:3), bei dem er nach einer halben Stunde schon 0:3 zurückgelegen hatte. Doch der Platzverweis gegen Andrich hauchte den Schwaben neue Hoffnung ein. Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler sah für ein heftiges Foul an Tanguy Coulibaly zunächst Gelb, nach Ansicht der Videobilder zückte Schiedsrichter Benjamin Cortus dann aber doch Rot.

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Die Gäste waren nur noch zu zehnt – und Stuttgart auf einmal voll da. Mangala erzielte das verdiente Anschlusstor. Der Belgier staubte aus wenigen Metern ab. Zuvor hatte Bayer-Keeper Lukas Hradecky einen Kopfball von Konstantinos Mavropanos noch stark pariert.

Auch nach der Pause blieb die Partie unterhaltsam. Stuttgarts Omar Marmoush verpasste gegen den erneut gut reagierenden Hradecky das 2:2, Leverkusens Moussa Diaby bei einem Konter die Vorentscheidung. Für die sorgte zehn Minuten später dann der quirlige Wirtz nach einem Alleingang. (dpa)

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