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Hertha kam wie hier Matheus Cunha in Hamburg häufig einen Schritt zu spät.

© dpa

0:2 im Testspiel beim Hamburger SV: Hertha BSC findet das Tor nicht mehr

Das Team von Trainer Bruno Labbadia verliert das dritte Testspiel nacheinander ohne eigenes Tor. Doch für die Niederlage beim HSV gibt es gute Gründe.

Mitte der ersten Halbzeit spürte Bruno Labbadia instinktiv, dass der geordnete Rückzug vermutlich das Beste für alle Beteiligten wäre. Er drehte sich um, bewegte sich in die hinterste Ecke seiner Coachingzone und überließ seinem Assistenten Eddy Sözer die weiteren Verhandlungen mit dem Schiedsrichter. Bruno Labbadia, der Trainer von Hertha BSC, war erregt. So viel zu der Frage, wie wichtig er das Testspiel gegen den Hamburger SV, einen seiner Ex-Vereine, nahm.

Auch wenn es angesichts der Personalsituation ein ungewöhnliches Spiel war: Nur zum Spaß trat Hertha BSC am Samstag nicht im Hamburger Volkspark an. Ein Erfolgserlebnis aber blieb den Berlinern sechs Tage vor dem Saisonstart mit dem Pokalspiel bei Eintracht Braunschweig versagt. 0:2 (0:2) unterlag Hertha dem Zweitligisten HSV. Es war die dritte Testspielniederlage hintereinander. „Aus diesem Spiel nehmen wir einiges mit“, sagte Labbadia. Und das war nicht nur Positives.

[Alle Entwicklungen rund um Hertha BSC finden Sie bei uns im Blog.]

Mit normalen Maßstäben war das Spiel nur bedingt zu messen. Während die Ersatzbank beiden Hamburgern prall besetzt war, standen Labbadia gerade vier Feldspieler als Wechseloptionen zur Verfügung. Immerhin konnte er kurzfristig die drei holländischen U-21-Nationalspieler Javairo Dilrosun, Deyovaisio Zeefuik und Daishawn Redan einsetzen, die nicht mit ihrer Nationalmannschaft nach Weißrussland durften.

Bei Krzysztof Piatek gestalten sich die Dinge nicht ganz so einfach. Der soll mit der polnischen Nationalmannschaft in Bosnien antreten, einem Risikogebiet – und müsste anschließend für fünf Tage in Quarantäne. Bis anderthalb Stunden vor Spielbeginn habe er vergeblich dem polnischen Nationaltrainer hinterhertelefoniert, sagte Labbadia. „Das ist nicht schön, das macht auch keinen Spaß.“

Insgesamt fehlten Labbadia zehn Spieler. Von einer echten Generalprobe konnte daher nur bedingt die Rede sein. Maximilian Mittelstädt musste sogar als Sechser aushelfen. Der gelernte Außenbahnspieler fand sich mit der ungewohnten Position erstaunlich gut zurecht. Allerdings begünstigte er auch die frühe Hamburger Führung, als er im eigenen Strafraum in eine Hereingabe grätschte und den Ball an den Arm bekam. Aaron Hunt verwandelte den Elfmeter zum 1:0 (7. Minute).

Hertha standen nur vier Feldspieler als Wechseloption zur Verfügung

Hertha machte es in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht, rückte hoch auf, attackierte früh und im Verbund, so dass die Hamburger im Aufbau oft ein bisschen überfordert wirkten. In der Defensive ließen die Berliner wenig zu, in der Offensive hatten sie einige verheißungsvolle Aktionen. Der letzte Kick – etwa bei Zeefuiks Kopfball an den Außenpfosten – aber fehlte zu oft.

Auch wenn ihr offensives Bedrohungspotenzial überschaubar war, gingen die Hamburger mit einer stattlichen Führung in die Pause. Lukas Hinterseer erzielte in der 34. Minute das 2:0, nachdem Rechtsverteidiger Khaled Nartey den Ball völlig unbedrängt wuchtig in die Mittegeflankt hatte.

„Das war ein bisschen der Genickschlag“, sagte Labbadia. Seine Mannschaft hatte zwar noch Gelegenheiten, das Ergebnis zumindest etwas freundlicher zu gestalten, am Ende aber blieb Hertha zum dritten Mal hintereinander ohne Tor. „Es ist klar, dass wie darüber nicht erfreut sind“, sagte Labbadia. „Momentan sind wir ein Stück zu harmlos.“

So spielte Hertha: Schwolow – Zeefuik, Torunarigha, Rekik, Plattenhardt – Tousart, Mittelstädt – Lukebakio(46. Leckie), Cunha, Dilrosun (60. Klünter) – Redan (60. Ngankam).

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