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Sparta Lichtenberg will auch in dieser Saison oben dabei sein.

© Jan Meissner

0,03 Punkte gaben den Ausschlag: Nach Aufstiegsärger blickt Sparta Lichtenberg nur noch nach vorn

Der Berlin-Ligist hatte aufgrund des Saisonabbruchs Platz eins unglücklich verpasst. Nun will Sparta wieder oben mitspielen.

Die Oberliga hat Dragan Kostic ziemlich genau im Blick. Vor allem schaut der Trainer von Sparta Lichtenberg auf Stern 1900, derzeit als Neuling starker Fünfter. „Stern hat den Aufstieg vollkommen verdient“, sagt der 40 Jahre alte Kostic, „aber wir hätten ihn genauso verdient gehabt. Am fairsten wäre es gewesen, beide aufsteigen zu lassen.“

Die Entscheidung, wer aus der Berlin-Liga in die Nordstaffel der NOFV-Oberliga hoch darf, war über Wochen ein Aufregerthema im Berliner Fußball. Herbstmeister Sparta verlor die Tabellenführung am 8. März an Stern, hatte aber noch ein Nachholspiel. Dann kam die Coronavirus-Krise, die Saison wurde erst unter- und zweieinhalb Monate später abgebrochen.

Das Nachholspiel fand nie statt. Auf einem Außerordentlichen Verbandstag stimmte eine Mehrheit der Vereine im Juni für eine Quotientenregelung: Stern kam auf 2,36 Punkte und stieg auf, Sparta hatte 2,33 Punkte.

Die Hängepartie war auch deswegen nervenaufreibend, weil lange unklar war, welche Liga es wird. „Die Gespräche mit den Spielern hat größtenteils unser Hauptsponsor übernommen und alles gut gelöst“, sagt Kostic über Dirk Zelle, Geschäftsführer einer Firma für Aufzugtechnik, die den Verein schon lange unterstützt.

Überhaupt steht Sparta für Kontinuität: Kostic ist in seiner achten Saison als Trainer tätig, Präsident Werner Natalis seit vier Jahrzehnten im Verein.

Immer in der Spitzengruppe dabei

Nach dem Aufstieg 2017 war das Team immer in der Spitzengruppe dabei. Da mittlerweile auch der finanzielle Spielraum für die Oberliga da ist, hätte sich Sparta gern eine Etage höher ausprobiert. Aber das ist abgehakt, der Quotient interessiert nicht mehr. Pflicht sei der Weg nach oben ohnehin nicht, betont Kostic.

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Favorit ist für ihn diesmal der aktuelle Spitzenreiter Eintracht Mahlsdorf. Wieder oben mitspielen will Sparta aber natürlich schon. Der Start war mit zwei Siegen aus drei Partien recht gut, nun stehen zwei Auswärtsspiele an. An diesem Mittwoch bei Berlin Türkspor (19.30 Uhr, Heckerdamm), am Sonntag beim Aufsteiger SC Charlottenburg (12 Uhr, Mommsenstadion).

Aus unterschiedlichen Gründen haben mehrere Stammspieler den Verein verlassen, darunter Regisseur Sanid Sejdic, der bei den Gegnern unter anderem wegen seiner Freistöße gefürchtet ist. Er spielt jetzt wie Durim Elezi beim ambitionierten Bezirksligisten FC Liria. Malik Hadziavdic, den Kostic seinen „Ziehsohn“ nennt, pausiert aus beruflichen Gründen.

Auf interessante Art und Weise sind einige der Neuen dazugestoßen. Stürmer René Robben etwa, 36 Jahre alt und bereits bei vielen Vereinen in Berlin und Umgebung aktiv gewesen, ist von Kostic direkt angesprochen worden. „Er hat mir erzählt, dass er gern mal bei uns spielen würde, weil er gegen uns meist hinter dem Ball hergelaufen ist“, sagt Kostic, der Wert darauf legt, dass seine Mannschaft über viel Ballbesitz verfügt.

Dann ist da noch Nigel Bier. „Eine Maschine“, sagt Kostic, „er ist uns zugeflogen.“ Der Angreifer ist beruflich bedingt nach Berlin gekommen und begann bei Spartas zweiter Mannschaft. Doch für die Bezirksliga war er zu gut. Nach einer Unterhaltung mit Kostic ist er zum Training der ersten Mannschaft gegangen. In den letzten vier Begegnungen – darunter ein Test- und ein Pokalspiel – hat Bier acht Treffer erzielt.

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