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Zwischen Plattenbauschluchten. Unsinn im Kopf und niemand, der auf sie wartete. Jens de la B. suchte seine Opfer in Wohngegenden, wo die Kinder verarmt sind. Finanziell und emotional.

© Georg Moritz

Sexuelle Gewalt: Die kinderleichte Beute

Jens und die Jungs, das ging jahrelang. 379 Mal Missbrauch. Pavel war eines der verlorenen Kinder von Lichtenberg. Jetzt ist er Zeuge Nummer eins.

Die Jungs waren sechs, neun, zehn und zwölf Jahre alt, als es das erste Mal passierte. Sex mit Jens. Obwohl man das, was da geschah, nicht Sex nennen sollte. Ansonsten war Jens eigentlich ganz okay. Für einen Erwachsenen. Für einen über 40. Zumindest kümmerte er sich. War da. Man konnte ihn anrufen. Bei ihm abhängen. Er kaufte Essen für die Familien der Jungs ein. Er fuhr sie mit seinem grünen VW-Bus herum, mal ging es auch ins Schwimmbad, mal ins Kino.

Doch das war Teil seines Plans, seiner Strategie. Jens war kein brutaler Vergewaltiger. Keiner, der an Spielplätzen lauerte, um ein Kind in einem unbeobachteten Moment mitzuzerren. Jens hatte es geschafft, dass die Kinder freiwillig zu ihm gingen. Mitmachten. Ja, manche brachten sogar noch jüngere Brüder und noch jüngere Freunde für Jens mit.

Jens konnte jahrelang agieren, ein Junge nach dem nächsten, von 2002 bis 2009. Bis die Polizei kam. Insgesamt geht es um 379 einzelne Taten, die die Staatsanwaltschaft Jens de la B. vorwirft. Sein Fall offenbart viele Strukturen, die solche Verbrechen überhaupt erst möglich machen. In Deutschland steht die Aufarbeitung darüber erst am Anfang. 2016 begann eine unabhängige Kommission, die Bedingungen zu untersuchen, in denen Kindesmissbrauch stattfinden kann. Erst kürzlich stellte sie ihren Zwischenbericht vor.

Unterschiedliche Welten, das war schon immer so

Jens und die Jungs sehen sich im Frühjahr 2017 dann wieder. Vor dem Berliner Kriminalgericht. Jens, geboren 1965, aufgewachsen in Glienicke/Nordbahn, selbstständiger Maurermeister, bei seiner Mutter lebend, auf der Anklagebank. Die Jungs, es sind elf Opfer, die ermittelt werden konnten, als Zeugen. Wieso sind sie zu Jens gegangen, haben sich dieser Tortur ausgesetzt? Und welche Folgen hat das?

Paragraf 176: Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren (Kind) vornimmt oder an sich von dem Kind vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren bestraft.

Pavel ist einer von ihnen, einer von Jens’ Jungs. 22 Jahre ist er alt, stämmig gebaut, mit kurzen und nach hinten gegelten Haaren. Sein Gesicht sieht aus wie mal eben grob in den Stein gehauen. Zehn Jahre liegen die Ereignisse zurück, über die Pavel gleich sprechen soll. Verloren wirkt er, wie er alleine am Zeugentisch Platz nimmt, den Stuhl hin- und herschiebt und dann nach oben schaut.

Denn dort oben, über ihm, thronen die drei Richter, die zwei Schöffen, die Staatsanwältin, die Protokollantin. Sie dort oben, er dort unten, unterschiedliche Welten, das war schon immer so. Seine Welt: Lichtenberg, Plattenbau, mehr auf der Straße als in der Schule, Ärger mit den Eltern, dann kam Jens, dann kam der Alkohol, die Drogen, der Heimaufenthalt, der Jugendknast, einen Schulabschluss hat er bis heute nicht. Mit einem Zeitarbeitsvertrag als Lagerarbeiter schlägt er sich durch.

Jungs ohne Heimat und ohne Halt

Es sind Jungs wie Pavel, auf die es Jens abgesehen hatte. Jungs ohne Heimat und ohne Halt. Jungs, deren Start ins Leben ganz unten anfängt.

„Hat der Angeklagte Sie mit seiner Hand an Ihrem Geschlechtsteil manipuliert?“

„Was meinen Sie?“

„Na, hat der Angeklagt ihr Glied angefasst?“

„Ja, der Jens hat bei mir einen runtergeholt.“

„Haben auch Sie sein Glied manipuliert?“

„Ja, er hat zu mir gesagt, ich soll ihn streicheln. Er hats vorgemacht. Hoch und runter. Ich habe es dann nachgemacht.“

„Ist der Angeklagte zum Samenerguss gekommen?“

„Das weiß ich nicht mehr.“

„Sind Sie zum Samenerguss gekommen?“

„Nein.“

„Wie lange hat das gedauert?“

„Vielleicht zehn oder 20 Minuten?“

„Hat der Angeklagte ein Kondom verwendet?“

„Nein.“

„Wusste der Angeklagte, wie alt Sie waren?“

„Ja.“

„Woher?“

„Er hat gefragt, wie alt ich bin und ich habe zwölf gesagt.“

„Hat er Geld dafür bezahlt?“

„Ja.“

„Wie viel?“

„20 oder 30 Euro, genau weiß ich es nicht mehr.“

Die Befragung zieht sich über Stunden. Es sind viele einzelne Taten an vielen einzelnen Tagen, an die sich Pavel erinnern soll. Mal geht es um die Manipulation des Gliedes mit der Hand. Mal um die Manipulation des Gliedes mit dem Mund. Aber immer bis Jens zum Samenerguss kommt. Mal nimmt er den Jungen mit in sein Haus nach Glienicke, mal fahren sie mit seinem grünen VW-Bus in ein Waldstück in Lichtenberg, mal auf einen stillen Parkplatz, mal in den nahe gelegenen Landschaftspark Herzberge. Oder sie gehen in die Wohnung eines Bekannten in Wedding, der dort ebenfalls Kinder missbrauchte.

Die Anklage sprach von einem Pädophilen-Ring

Sie tauschten die Jungs untereinander aus oder nutzten die jeweils anderen Wohnungen. Eine Matratze auf dem Boden in einer Abstellkammer genügte. Ursprünglich waren drei weitere Männer in diesem Prozess angeklagt, die Staatsanwaltschaft sprach sogar von einem Pädophilen-Ring. Doch zwei dieser Männer können aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten, und den dritten entließ die Strafkammer aus dem Verfahren, weil man ihn für ähnliche Taten bereits verurteilt hatte.

Es war der Zufall, der Pavel zu Jens führte an diesem einen Tag, im Herbst 2007. Ein Zufall, der aber beispielhaft dafür steht, wie das System von Jens funktionierte, wie die ersten Opfer die nächsten rekrutierten. Pavel verbrachte den Nachmittag in einem Lichtenberger Jugendklub. Es war nichts los, er langweilte sich. Gut, dass sein Kumpel Ramazan gerade kam. Zusammen streiften sie durch die Plattenbauschluchten, rauchten Zigaretten, die Ramazan, der schon 13 war, dabei hatte. Lichtenberg-Kids, Unsinn im Kopf und niemand, der auf sie wartete.

Die missbrauchten Jungs brachten neue Opfer

Plötzlich erzählte der Kumpel, dass er da einen Mann kenne, mit dem könne man im Auto rumfahren und ein bisschen Geld verdienen. Warum nicht. Ein Anruf genügte und Jens kam mit seinem VW-Bus vorgefahren. Eine Stunde später parkte er in einem Waldstück, legte eine Decke in den Laderaum und zog sich und Pavel die Hose aus. Ramazan stand draußen, rauchte und wartete, dass Jens fertig wurde. Was im Bus passierte, kannte er schon, hatte es selber mitgemacht, nun war er zu alt, zu männlich für Jens Geschmack.

Um zu verstehen, wieso die Kinder nicht nur freiwillig zu Jens gingen, sondern auch noch andere Kinder mitbrachten, fragt man besten an einem Ort nach, an dem man solche Fälle kennt: in der Beratungsstelle der „Berliner Jungs“. Hier leisten sie Präventionsarbeit. In Schulen, auf der Straße und in Nachbarschaften, in denen die Kinder armer Familien leben. Hier werden aber auch Jungs begleitet, die missbraucht wurden und noch werden. Es ist eine Arbeit am Abgrund. Ein falscher Schritt und sie verlieren das Vertrauen und den Kontakt zu den Kindern und damit die Chance, sie aus dem Missbrauchskreislauf herauszulotsen.

„Ein großer Anteil der Jungs, mit denen wir arbeiten, lebt unter armen Rahmenbedingungen. Nicht nur materiell, sie sind auch emotional verarmt“, sagt Ralf Rötten. Ein klassisches Beispiel, das ihm immer wieder begegnet: Wenn sich eine Familie mit vier Kindern eine Drei-Zimmer-Wohnung teilt, ist es verständlich, wenn der Junge Zeit und Platz für sich braucht. Den findet er draußen, in Einkaufszentren, auf Spielplätzen, in Freibädern. „Sie hängen draußen ab, haben aber kein Geld, um etwas zu machen und keinen, der sich mit ihnen beschäftigt.“

Computer spielen, Pornos gucken

Diese Lücke nutzen Pädosexuelle und öffnen ihre Wohnungen für genau diese Jungen. Ihr Signal: Du kannst zu mir kommen. Du kannst bei mir Cola trinken, Fernsehen schauen, Computer spielen, Pornos gucken. Es gibt auch immer etwas zu essen. Ein Ort, nur für sie. Ein Mann, der sich interessiert, der sie ernst nimmt. Nicht selten würden ganze Cliquen aus der Nachbarschaft dort ein und aus gehen. Der Pädosexuelle pickt sich dann denjenigen Jungen heraus, bei dem er spürt, dass seine Not am größten ist, dass dieser sich am wenigsten wehren würde und bereit ist, den Missbrauch geschehen zu lassen: im Tausch gegen die Aufmerksamkeit, den Ort und wie bei Jens auch gegen Geld.

Bei Hasib war das so. Er ist der Zeuge Nummer zwei in diesem Prozess. Auch er sitzt nun an diesem Zeugentisch, vor den Richtern, muss von unten zu ihnen aufschauen. Elf Geschwister, kaum Geld, kaum Liebe, kaum Platz, kein Vater. Mit sechs, und noch bevor er seinen ersten Schultag hatte, begegnete er Jens das erste Mal. In seinem Fall war es der Bruder, 13, der ihn vermittelte, Jens zur Verfügung stellte. Von 2002 bis 2007 vergeht sich Jens an Hasib mindestens 102 Mal, manchmal täglich. Dann kommt Jens direkt von der Baustelle, noch im Blaumann, um den kleinen Hasib einzuladen und zu sich nach Hause zu fahren, in den von Jens ausgebauten Keller: eine Sauna, ein Zimmer mit Couch und Fernseher. Mal ist Hasib mit Jens alleine, mal sind andere Kinder dabei. Manchmal feierten sie alle eine Party mit Bier, Sekt und Pornos. Nur ein paar Zimmer über ihnen schläft Jens Mutter.

Er nennt Hasib: meine Kuschelmaus

Langsam gewöhnt sich Hasib an Jens, fasst Vertrauen, fühlt sich wohl, genießt die Ruhe bei ihm zu Hause und die Aufmerksamkeit, die er so nicht kennt. Von Jens bekommt er Computerspiele oder Schuhe geschenkt. Jens fährt mit ihm ins Kino, ins Schwimmbad, lässt ihn sogar bei sich übernachten. Jens nennt Hasib „meine Kuschelmaus“.

Ralf Rötten und seine Mitarbeiter wissen von solchen Orten in Berlin, von solchen offenen Wohnungen, wie sie sie nennen. Die Jungs haben es ihnen erzählt. „Wir können aber nichts machen“, sagt Ralf Rötten. Ihr oberstes Ziel: die Jungen so zu stärken, dass diese sich abgrenzen können und nicht mehr zu den Männern gehen müssen. Ihr Weg: Die Sozialarbeiter vermitteln ihnen, dass sie etwas wert sind, dass sie wichtig sind. Sie bauen ihr Selbstvertrauen auf. In den Einzelfallhilfen zum Beispiel treffen sich Junge und Sozialarbeiter einmal die Woche. Der Junge bestimmt, was sie dann machen. Basketball spielen, ein Wochenende zelten, Lagerfeuer. Dadurch sollen positive Erlebnisse geschaffen werden, die den vielen negativen Gefühlen etwas entgegensetzen. Geredet wird erst, wenn der Junge dazu bereit ist. Später und auch nur, wenn er das möchte, gehen sie zur Polizei.

Zwang bringt nichts. Die Jungs schämen sich

„Alles andere bringt nichts“, sagt Ralf Rötten. Wenn man sie zwänge, würden sich die Jungs schämen, vor der Polizei und vor Gericht nichts sagen und zu Hause wieder in den gleichen Kreislauf geraten. So müssen es die Sozialarbeiter aushalten. Aushalten, dass sie um den stattfindenden Missbrauch wissen, den sie aber nicht verhindern können. Einmal begleiteten sie sechs Jahre einen Jugendlichen, der beharrlich schwieg, bei dem sie aber spürten, dass da etwas ist. Mit 18 offenbarte er sich schließlich und sagte: „Danke, dass ihr für mich da wart. Jetzt bin ich stark genug, eine Anzeige zu machen.“ Mit ihm wurden Kinderpornos gedreht.

Der Zeugenvernehmungsraum im Landeskriminalamt in der Keithstraße sieht absichtlich nicht aus wie ein Büro oder Verhörzimmer. Im Gegenteil: gemütlich, eher wie die Praxis eines Psychologen, mit Couch, Sessel und Tischchen. In dieser Abteilung kümmert man sich um sexuelle Delikte, die gegen Kinder begangen werden. Da geht es um Vergewaltigungen, um Kinderpornografie, um Missbrauch durch Fremde, den Missbrauch durch Trainer, Onkel oder eben durch Pädosexuelle, die Opfer gezielt an sich binden: „Diese Kinder unterliegen keiner sozialen Kontrolle, stehen zum Beispiel im Kaufhaus an der Playstation, statt in der Schule zu sein. Die Täter sehen das, sprechen sie an und geben ihnen, was sie zu Hause vermissen, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geld“, sagt einer der zuständigen Kriminalkommissare und bestätigt damit die Einschätzung der Sozialarbeiter der „Berliner Jungs“.

Es ist nur die Spitze des Eisbergs

Das Problem: „Was uns bekannt wird, ist nur die Spitze des Eisberges.“ Denn die Eltern interessieren sich nicht, wollen oder können es nicht sehen. Die Jungs reden nicht. Scham. Unsicherheit. Aber auch die Angst davor, vor der Familie, den Freunden als schwul zu gelten. Dann die Sorge, den Anlaufpunkt, das Geld und die Aufmerksamkeit des Pädosexuellen zu verlieren. All das spielt eine Rolle. Dem Beamten, seit fast 40 Jahren in diesem Bereich tätig, ist der Frust über das Schweigen anzuhören. Er kenne und schätze die Arbeit der Berliner Jungs, wünsche sich aber, dass diese einmal mit Namen und Adressen der Täter und Opfer rausrücken würden.

Manchmal spricht aber doch jemand. Eltern oder Lehrer werden stutzig, weil das Kind plötzlich Geld und neue Klamotten hat, weil es sein Verhalten von einem Tag auf den anderen ändert, wütend wird oder still, stark sexualisiert auftritt. In den Zeugenvernehmungen müssen die Beamten nach Details fragen, gehen dabei aber so behutsam wie möglich vor und machen den Kindern zuallererst deutlich, dass sie die Opfer sind. Denn kein Erwachsener dürfe eine sexuelle Handlung an einem Kind vornehmen. Egal, ob er dafür Geld gezahlt hat. Egal, ob der Junge sich scheinbar freiwillig darauf eingelassen hat. In jedem Fall hätte es schwere Auswirkungen auf das Kind, denn ihm sei das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung genommen worden, sagt der Polizist.

Im Prozess macht Pavel auf cool

Was der Missbrauch durch Jens mit den Kindern gemacht hat, darum geht es auch im Prozess. Pavel, der erste Zeuge, gibt sich bei dieser Frage cool. Er wollte halt das Geld, sagt er. Auch Hasib will es nur darum gegangen sein. Doch dann sagen sie, dass sie das alles am liebsten vergessen und verdrängen würden. Sie schämen sich dafür und können mit niemandem aus ihrer Familie und Freunden darüber reden, aus Angst davor, ausgegrenzt und stigmatisiert zu werden. Auch eine Folge: Pavel, Hasib und der dritte Zeuge, der im Laufe des Prozesses gehört wurde, sind nach oder noch während des Missbrauchs durch Jens straffällig geworden. Sie waren oder sind sogar noch im Jugendgefängnis. Hasib gilt als Intensivtäter.

Vergessen und verdrängen, bis irgendwann alles aufbricht. Meistens, wenn es schon zu spät ist. Meistens, wenn man schon sein halbes Leben gelebt hat und nicht weiß, warum es so verkorkst ist. Jörg Schuh, 49, vom Berliner Verein „Tauwetter“ kennt sich damit aus. Seit sieben Jahren arbeitet er in der Beratungsstelle und hilft Männern, die als Kinder oder Jugendliche missbraucht wurden. Seit sieben Jahren stellt er sich aber auch seiner eigenen Missbrauchsgeschichte.

„Zu uns kommen vor allem Männer zwischen 40 und 50“, sagt er. „In diesem Alter verstehen die meisten, dass es so nicht weitergeht. Da ist Wut in ihnen. Da ist eine Bindungsstörung. Ein Alkohol-, Drogen- oder Workaholic-Problem. Alles, nur um sich nicht mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Jetzt aber, in diesem Alter, steigt der Leidensdruck, nun wollen sie wirklich etwas ändern. Aufräumen. Mit den Erinnerungen und den Bildern im Kopf klarkommen.“ Das dauert oft Jahre.

Es bleibt der Ekel, das Schmutzgefühl

Jörg Schuh kann sich gut in die Kinder, in Pavel und Hasib, aus dem Prozess hineinversetzen. Auch er wurde missbraucht. Als Kind. Von seinem Bruder und dann durch ihn vermittelt von fremden Männern. Es ist ein Ekel, der dadurch entsteht. Ein Schmutzgefühl. Ein Hass gegenüber Männern. Sexuelle Störungen sind die Folge, sich nicht anfassen lassen wollen. Dann kommt die Verdrängung, denn das ist nichts, mit dem man vor seinen Kumpels angeben kann. Dann ist man wütend über sich, weil man glaubt, da freiwillig hingegangen zu sein. Dann ist man wütend über die Eltern, weil sie nicht da waren, weggeschaut haben.

Der Angeklagte Jens de la B. wird zu vier Jahren und sechs Monaten Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt. Von den ursprünglichen 379 Taten können 145 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und 23 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern vor Gericht nachgewiesen werden. Das sind 9,7 Tage Haft pro Tat.

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