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Auf die Zeit geschaut: Wir haben schnelle Rezepte für Sie.

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Schnelle Rezepte: Fix & fertig

Über die Festtage haben wir ausgiebig und aufwendig gekocht. Es reicht! Jetzt darf es gerne mal ruck, zuck gehen. Acht leckere Blitz-Rezepte.

KÄSESTEAK

Der Junge war frisch ausgezogen, nun hatte er sich zum Essen angesagt. Und was wünschte er sich? „Papas Käsesteak.“ Ich hätte es nicht so genannt, aber ja, ich war gerührt. Er entbehrt meine Kochkünste! Dabei ist besagtes Käsesteak keine große Nummer: Es handelt sich schlicht um ein Rumpsteak, Entrecote geht auch, Filet steh ich nicht so drauf, fehlt die Fettmarmorierung. Das Rumpsteak wird in der Pfanne gebraten, je nach Dicke (bloß nicht flach klopfen!) so drei, vier Minuten von jeder Seite. Dann raus aus der Pfanne, in Alufolie einschlagen, vielleicht noch ein Handtuch drüber und wegstellen. Diese Rastzeit ist wichtig, sie macht das Steak nämlich erst gut.

In der Zwischenzeit einen Becher Schlagsahne in den Bratensud kippen und Gorgonzola (200 Gramm), den man vorher ein bisschen klein geschnitten hat, darin verrühren, bis es eine cremige – ja, nicht besonders magere – Sauce ergibt. Gern auch noch zwei Löffel Cognac dazu. Steak auswickeln und die Sauce einrühren. Dazu gibt es Baguette und Feldsalat, was das Gericht extrem einfach macht. Und weil man nur eine Flamme braucht, kann man dieses Essen auf dem kleinsten Urlaubsherd zubereiten. Selbst in Ländern, in denen es keinen Gorgonzola gibt – dann nimmt man Roquefort, Stilton oder irgendeinen anderen Blauschimmelkäse. Hat man noch einen Backofen und ein bisschen mehr Zeit, kann man Kartoffeln in schmale Streifen schneiden, ein bisschen Öl drüber und auf einem Blech in 50 Minuten bei 200 Grad zu Pommes Frites backen. Andreas Austilat

Spaghetti mit Kirschtomaten

SPAGHETTI MIT KIRSCHTOMATEN

Seit es Kirschtomaten in der Dose gibt (am besten schmecken die von Del Monte, man findet sie im Supermarkt nicht bei der Pasta, sondern bei den Gemüsekonserven), ist mein Vorratsschrank voll damit. Sie bilden den fruchtigen Grundstock für diesen Blitzsugo.

Für zwei Personen kocht man eine Packung Spaghetti (250 Gramm) im gesalzenen Wasser bissfest, während in der Pfanne gehackte Zwiebeln und zerdrückter Knoblauch mit einem Teelöffel braunen Zucker in Olivenöl karamellisieren. Dazu kommen vielleicht etwas Chili, zwei, drei Zweiglein Rosmarin und ein guter Spritzer Balsamico. Die Kirschtomaten (400 Gramm) dazugeben und auf kleiner Flamme weiterköcheln. Kräftig salzen und pfeffern. Die Spaghetti abtropfen lassen – ein bisschen Kochwasser gehört zu den Tomaten – und unterheben. Umrühren, auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit Parmesanhobeln bestreuen. Dauert zwölf Minuten. Esther Kogelboom

ZUCCHINI IN MANDELSAUCE

Das ist unser Veggie-Day. Kann man sogar Veganern vorsetzen. Also: Eine Zwiebel klein schneiden und in Butter glasig dünsten, dazu kommen vier gewürfelte Tomaten (natürlich ungehäutet, ist ja ein Blitzrezept), Salz und Pfeffer, Deckel drauf und zehn Minuten schmoren lassen. In der Zeit können Sie eine Zucchini mit dem Spargelschäler in lange Streifen schälen, bis nur noch die Kerne im Inneren übrig sind. Jetzt kommt ein gehäufter Teelöffel Mandelmus aus dem Bioladen – so ein Glas ist nicht billig, aber sehr ergiebig –, mit ganz wenig Wasser angerührt, zu den Zwiebel-Tomaten – einmal aufkochen, runterschalten, die Zucchini-Streifen werden nur kurz erwärmt darin, die sollen nicht matschig werden. Zum Servieren streu ich immer noch gehackte Mandeln oben drauf, damit man ein bisschen was zu beißen hat. Dazu gibt’s Reis. Auch Kinder essen die Zucchini-Nudeln total gerne. Ursula Dahmen

Blutwurst mit Sauerkraut

BLUTWURST MIT SAUERKTRAUT

Das hat ein vernünftiger Mensch immer auf Vorrat: Sauerkraut (Dose) und Blutwurst (eingefroren). Die Wurst lasse ich mir von einem grandiosen Kasseler Fleischer in Vakuumfolie schicken (feinkost-rohde.de), eine heftig und pfeffrig gewürzte Blutbombe. Sonst muss eben der Metzger um die Ecke herhalten. Während in einem Topf geschnittene Zwiebeln in Schmalz oder Butter glasig dünsten, wird die Dose geöffnet (bei mir Hengstenberg Mildessa, wegen der Kindheitserinnerungen) und das Kraut dazugekippt. Ein Schluck Weißwein (Wasser oder Brühe geht auch) dazu, etwas Salz, Deckel drauf (wer’s gerade parat hat, fügt hinzu: Lorbeer, Wacholder, Apfelstückchen). Die Blutwurst schneide ich in sechs, sieben Zentimeter lange Stücke und brate sie in einer beschichteten Pfanne langsam auf den Schnittstellen an, bis diese kross sind – so läuft Fett aus. Wenn die Wurst heiß ist, wird sie auf Teller verteilt, Kraut daneben und Wurstfett drüber, fertig. Ein prächtiges Winteressen mit wunderbaren Kombinationen von Aroma und Textur: säuerlich/süß und knackig/weich. Brot (wer mag: Senf), mehr braucht es als Begleitung nicht. Norbert Thomma

Überbackener Schafskäse

ÜBERBACKENER SCHAFSKÄSE

Ich bin ein großer Fan der griechischen Küche. Am besten schmeckt dieser schnelle Klassiker natürlich mit frischem Schafskäse aus dem Feinkostladen. Aber es schadet ja nie, einen eingeschweißten für Überraschungsgäste im Kühlschrank bereitzuhalten.

Den Käse schneidet man in dicke Scheiben und legt sie dicht nebeneinander in eine flache Auflaufform. Die Menge ist abhängig vom Appetit und den möglichen Folgen weihnachtlicher Völlerei. Auf dem Feta verteilt man dann Tomatenviertel, rote Zwiebelringe, Pepperoni aus dem Glas und ein paar kernlose schwarze Oliven. Anschließend streut man eine kräftige Prise getrockneten Oregano drüber und gibt aus der Chili-Mühle noch ein paar Flocken dazu. Jetzt etwas vom besten nativen Olivenöl drüber träufeln, das die Feiertage überlebt hat, und ab in den vorgewärmten Ofen, bei 180 bis 200 Grad.

Bis der Käse weich und leicht angebräunt ist, dauert es etwa zehn Minuten. Dazu passen Brötchen oder Baguette und ein leichter Rotwein. Elisabeth Binder

Penne aglio e olio

PENNE AGLIO E OLIO

Das ist das Essen, das jederzeit geht, da kann der Kühlschrank noch so leer sein, die Zutaten haben wir immer im Haus. Also: Wasser aufsetzen und viiiel Salz reingeben, eine Handvoll. Die Leute kriegen immer einen Schrecken, aber das Salz braucht man. Gleichzeitig in einer Pfanne viiiiel gutes Olivenöl heiß (aber nicht zu heiß!) werden lassen, drei, vier Löffel für zwei Personen sollten es schon sein, darin lässt man ein, zwei Knoblauchzehen, halbiert, mit der Schnittfläche nach unten warm werden. Vorsicht! Die Zehen sollen nicht anbrennen, sonst schmeckt es nach Gummi.

Klassisch nimmt man für aglio und olio Spaghetti, aber wir mögen lieber Penne, für zwei Personen, 250 Gramm. Die werden al dente gekocht, abgießen, die Pasta kurz im Öl schwenken und dann schnell auf den Tisch, da darf nicht lange gefackelt werden, alle müssen schon sitzen. Und dann kommt ein Berg frischer Parmesan obendrauf, daher auch der Name: Pasta al monte bianco. Bettina Seuffert

Rote-Bete-Salat

ROTE-BETE-SALAT

Auch wenn alle Läden geschlossen sind: Den Salat kriegt man immer hin. Vorausgesetzt, man hat ein, zwei Packungen Rote Bete, geschält, gekocht und vakuumverpackt, in der Vorratskammer liegen. Keine Angst vor Bequemlichkeit, die Kugeln, die man selbst beim Netto in Bioqualität kriegt, sind ansonsten völlig unbehandelt, ohne Konservierungs- und andere Zusatzstoffe. Man muss sie nur noch aus der Packung befreien und in Scheiben oder Würfel schneiden und anmachen. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mein Klassiker: Honigsenf (noch extravaganter: Honig-Mohn-Senf, noch einfacher: Senf und ein Löffelchen Honig) mit frisch gepresstem Orangensaft, Salz und Pfeffer verrühren. Wer mag, gibt noch einen Schluck Kürbiskernöl dazu. (Aber lieber keine weiße Tischdecke auflegen, die Flecken sind gemein.) Gut passt auch eine Vinaigrette mit Walnussöl. Oder: Meerrettich aus dem Glas mit frisch geriebenem Ingwer und Rapsöl vermischen. Ein paar Apfel- oder Walnussstückchen machen sich bestens in dem Salat, den man einfach so, mit dunklem Brot, serviert oder mit cremigem Ziegenfrischkäse, allein wegen des farblichen Kontrastes. Sabine Steil

Mousse au Chocolat

MOUSSE AU CHOCOLAT

Ein Nachtisch für Faule: kleiner Aufwand, große Wirkung. In meinem Küchenschrank wartet Tag und Nacht ein Stapel Orangen-Bitterschokolade (man nehme die Marke seines Vertrauens, meine heißt Lindt) auf den Einsatz. Eine Tafel im Wasserbad schmelzen – dafür muss man nur etwas Wasser in einem größeren Topf erhitzen, in den man einen kleineren hängt; da kommt die Schokolade rein, in Stückchen gebrochen. Die schmilzt von selbst.

In der Zwischenzeit zwei Eiweiß mit einer Prise Salz und separat einen Becher Sahne mit einem Tütchen Vanillezucker steif schlagen. Die Schokomasse zwei, drei Minütchen abkühlen (aber nicht fest werden) lassen. Dann zuerst die Sahne, anschließend das Eiweiß mit dem Schneebesen unterheben, nach Geschmack zuckern und ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen. Wenn Sie mehr Gäste erwarten, einfach alle Zutaten verdoppeln. Die Schoko-Mousse, ohne Eigelb und Butter, kommt ganz leicht daher. Man kann auch noch ein paar Himbeeren dazulegen. Sie werden sehen, die Leute schlecken die Schüssel aus.

Noch schneller geht eigentlich nur: Griechischen Joghurt mit gutem Lemon Curd oder selbst gemachter Marmelade verrühren, ein paar Cantuccini oder andere Kekse reinkrümeln, fertig. Der cremige Joghurt ist ohnehin ein Segen der schnellen Küche, damit kann man auch herzhafte Dips und Saucen anrühren – zum Beispiel mit ein bisschen Meerrettich aus dem Glas, passt perfekt zu Roter Bete. Und so ein weißer Klecks Joghurt peppt jede Tomatensuppe auf, ohne dass man extra Sahne schlagen muss.

Bon appétit! Susanne Kippenberger

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