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Kindern gutes tun. Spender und Stifter erfahren schon zu Lebzeiten, was mit ihrem Geld bewegt wird.

© imago/Panthermedia

Richtig geben: Tipps für Stifter und Spender

Wer gemeinnützigen Organisationen Geld oder Sachwerte zukommen lassen will, hat viele Möglichkeiten.

Geld kann glücklich machen - zum Beispiel wenn man es dazu verwendet, anderen ein wenig Glück zu schenken. Wer die finanziellen Mittel hat, die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen wie der Bürgerstiftung Berlin zu unterstützen, steht vor der Frage: Wie will ich geben? Möchte ich spenden oder stiften, der Einrichtung Geld oder Sachwerte vermachen oder ihre Arbeit auf andere Weise fördern? Die Möglichkeiten sind vielfältig.

SPENDEN

Schnell und unkompliziert ist die Spende, von Rechts wegen eine Schenkung. Wird sie vollzogen - also beispielsweise Summe X überwiesen - ist sie sofort wirksam. Soll sie erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, muss das Schenkungsversprechen notariell beurkundet werden.

„Spenden sind sehr wichtig für uns, denn sie stellen sicher, dass wir jeden Tag unsere Arbeit machen können“, sagt Steffen Schröder, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Berlin. Denn: Gespendetes Geld darf sofort verwendet und für die Projekte der Stiftung eingesetzt werden.

ZUSTIFTEN

Anders sieht das aus, wenn Wohltäter eine Organisation als Zustifter unterstützen. Das gestiftete Geld darf nicht angetastet werden; es wird Teil des Stiftungsvermögens und muss als solches erhalten bleiben. Die tägliche Arbeit muss aus anderen Quellen finanziert werden - eben durch Spenden oder die Erträge aus dem Grundstockvermögen. „Das ist angesichts der niedrigen Zinsen allerdings ein Problem“, sagt Schröder. Hinzu kommt: „Selbst bei guter Zinslage wäre unser Stiftungskapital eigentlich zu klein für unsere vielen Projekte.“ Wer also mit einer Zustiftung das Kapital der Bürgerstiftung erhöhen will, hilft der Organisation langfristig und kann sich sicher sein, dass die Erträge nur dem Stiftungszweck entsprechend ausgegeben werden.

STIFTUNGSFONDS

Eine besondere Variante des Zustiftens ist der Stiftungsfonds. Wer nicht in der Masse der Stifter untergehen will oder besondere Anliegen hat, kann einem solchen Fonds zum Beispiel seinen Namen geben und einen besonderen Förderzweck bestimmen.

Bei der Bürgerstiftung Berlin ist ein Namensfonds ab einem Betrag von 5000 Euro möglich. Die Erträge werden für den Zweck verwendet, den der Geldgeber zuvor festlegt. Anders als bei der Gründung einer eigenen Stiftung - bei der es neben Geld auch viel Zeit und engagierte Mitstreiter braucht - nimmt hier eine bereits bestehende Stiftung dem Wohltäter Organisation und Verwaltung des Fonds ab. Steffen Schröder hat die Erfahrung gemacht, dass es vielen Menschen wichtig ist, ihr eigenes Thema zu setzen und sich damit in einem Projekt wiederzufinden. „Stiftungsfonds sind hier eine gezielte, unbürokratisch Lösung.“

TREUHANDSTIFTUNG

Eine weitere Variante ist die Gründung einer Treuhandstiftung: Sie ist keine eigene rechtsfähige Organisation, sondern wird von einer anderen - hier der Bürgerstiftung - als Treuhänder verwaltet. Ihr Vermögen ist getrennt von deren Stiftungsvermögen zu halten. Der Treuhandstifter legt Zweck, Name, Satzung und Gremien fest.

VERMÄCHTNIS

Wer sich als Stifter bereits zu Lebzeiten davon überzeugt hat, dass die Organisation seiner Wahl gute Arbeit leistet, dem wird es auch leichter fallen, über seinen Tod hinaus zu planen. „Eine Vertrauensbasis ist sehr wichtig“, weiß Geschäftsführer Schröder, „denn Stiften ist etwas für die Ewigkeit.“

Wer zum Beispiel bereits einen Stiftungsfonds ins Leben gerufen hat, kann diesen in seinem Testament zum Adressaten eines Vermächtnisses machen. Dabei wird ein bestimmter Teil des Vermögens - ein Haus, eine Geldsumme oder der auf einem Konto vorhandene Betrag - weitergegeben. Die Erben sind verpflichtet, das Vermächtnis auszuzahlen.

PARTNERSCHAFTEN

Eine wichtige Säule der Bürgerstiftung sind schließlich Unternehmenspartnerschaften, denn sie sicher Projekte langfristig. So unterstützt etwa das Fertility Center Berlin das Projekt „Spielen lernen“ für Eltern von Kleinkindern. Für Firmen eine gute Gelegenheit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Und für die Bürgerstiftung ein wichtiges Commitment.

„Im Moment müssen wir leider rund die Hälfte unserer Zeit darauf verwenden, Projekte für das nächste Jahr zu sichern“, bedauert Schröder. Zwar sei es für Unternehmen medienwirksamer, sich heute für diese und morgen für jene gute Sache stark zu machen. „Doch das geht an der Förderrealität vorbei.“ Wovon die Stiftung und damit die Berliner Kinder wirklich profitieren, ist langfristiges, verlässliches Engagement.

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