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Prof. Dr. Adam Wolisz: Smartifying the wireless Networks

Die Datenmenge im Netz wächst rasant, ein Großteil des Datenverkehrs ist jedoch unnötig. Ein "smarteres" Netz muss her, das nutzlosen Datenverkehr von vorn herein verhindert.

Ich will mit einer Weisheit von Loriot anfangen: „Das Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ Das hat er vor der Digitalisierung festgestellt. Heute müsste der Satz wohl etwas anders klingen und man müsste für den Mops vielleicht Google, Facebook oder Youtube einsetzen.

Prof. Dr. Adam Wolisz
Prof. Dr. Adam Wolisz

© Oliver Elsner

Wir benutzen immer mehr Smartphones. Sie taugen nichts, wenn sie nicht mit dem Netz verbunden sind. Die Verkehre im Netz wachsen rapide, zwischen den Jahren 2014 und 2019 erwartet man Verzehnfachen des Verkehrs . Wir versuchen dem rasantem Wachstum im Netz durch Verdichtung der Infrastruktur, neue Technologien und mehr Frequenzen Herr zu werden und geben dafür wirklich viel Geld aus.

Immer wieder heißt es, dass das eine gute Investition in die Zukunft ist. Allerdings nutzen wir die Daten sehr schlecht. Ungefähr 50 bis 70 Prozent der Informationen ist völlig unnötig, bewegt sich aber dennoch durchs Netz. Für eine smarte Netz-Nutzung sollte man nicht alle Informationen transportieren. Sehr vieles, was sich wiederholt, kann am Endgerät behalten und wieder benutzt werden. Vieles (zB. Karten der Umgebung die ich morgen besuchen werde) kann man automatisch noch vorab, zB. zu Hause per WLAN oder Festnetz runter laden. Oder direkt übernehmen von dem Gerät eines Nachbars im Hörsaal /Bus und nicht neu „von dem Netz“ holen. Man kann es aber auch in die andere Richtung schlauer machen: Datenübertragung durch Datenvorverarbeitung ersetzen. Wenn ich zum Beispiel mit meiner Google-Kamera in der Brille die Katze meines Nachbarn suche, muss ich nicht die ganze Zeit das Video des Gartens für Ihn ins Netz stellen. Es reicht die kurze Benachrichtigung, dass das Tier nicht zu sehen ist. Einschalten des Videos lohnt nur wenn es auftaucht, dann kann der Nachbar sehen das es der Katze gut geht…

Man kann das Netz also smarter machen. Weniger kann mehr sein. Wir haben dies schon bei dem Energie Verbrauch und bei dem Wasser Verbrauch gelernt: Der Verbrauch kann reduziert werden, ohne den Nutzen zu beeinträchtigen.

Frei nach Loriot, könnte man sagen: Der Mops reicht. Es muss nicht gleich eine große Dogge sein.

Zur Person

Technische Universität Berlin, Telekommunikationssysteme, Telekommunikationsnetze

Er habilitierte 1983 in Gliwice, Polen. Seit 2003 ist er Professor an der TU Berlin und seit 2005 Außerordentlicher Professor an der UC Berkeley, Kalifornien. Wie kann man beschränkte Frequenzen breiter nutzen, und wie kann man in abgelegenen Gegenden die Netzkommunikation verbessern? An diesen Fragen arbeitet Professor Adam Wolisz nicht nur an der TU Berlin, sondern auch mit seinen Kollegen an der Berkeley Universität in Kalifornien.

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