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Dänemarks Parlament hat grünes Licht für permanente Zollkontrollen an den Grenzen mit Deutschland und Schweden gegeben.

© dpa

Zum Ferienbeginn: Dänen beginnen Dienstag mit neuen Grenzkontrollen

Die umstrittenen dänischen Grenzkontrollen kommen tatsächlich - zum Ferienbeginn: Nach dem grünen Licht im Kopenhagener Parlament sollen ab Dienstag Zöllner in Aktion treten. Deutsche Urlauber würden davon nichts merken, heißt es.

Dänemark macht zum Auftakt der Sommerferien ernst mit den neuen Grenzkontrollen, versucht aber, die deutschen Urlauber zu beruhigen. Steuerminister Peter Christensen versicherte in Kopenhagen, nach dem Start zusätzlicher Zollkontrollen am Dienstag solle es "keine Staus oder sonstigen Behinderungen" geben.

Zunächst 30 zusätzliche Zollbeamte an Grenzübergängen mit Deutschland und 20 an Übergängen mit Schweden sollen ausschließlich Stichproben-Kontrollen zur Eindämmung grenzüberschreitender Kriminalität durchführen. "Die große Mehrheit der Reisenden wird nichts von den Kontrollen merken. Wir freuen uns auf die deutschen Urlauber", sagte Christensen.

Kritik aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) kritisierte die dänische Entscheidung. "Wir sind nicht glücklich darüber. Das haben wir deutlich gemacht", sagte er am Freitag in Kiel. "Wir wollen offene Grenzen und nicht geschlossene. Wir wollen mehr Personenverkehr und mehr Wirtschaftsverkehr." Er sehe die Kontrollen aber noch nicht ganz kommen.

Wieder zurückgenommen werden könnten die Maßnahmen nach einem sozialdemokratischen Sieg bei den bis November anstehenden Parlamentswahlen in Dänemark. Die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen erfüllt mit den Grenzkontrollen eine Forderung der rechtspopulistischen DVP. Sie ist Mehrheitsbeschafferin im Folketing und hat seit zehn Jahren in dieser Funktion die betont harte dänische Ausländer- und Zuwanderungspolitik entscheidend mitbestimmt.

Christensen kündigte an, dass nach den derzeitigen Plänen bis 2014 auch zusätzliche Kontrollgebäude an dänisch-deutschen und dänisch-schwedischen Grenzübergängen fertig sein sollen. Außerdem sollen elektronische Überwachungsanlagen zum automatischen Einscannen von Autokennzeichen installiert werden. (dpa)

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