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Ein Transporthubschrauber vom Typ NH90 der Bundeswehr.

© Philipp Schulze/dpa

Zu wenig Flugstunden: Viele Hubschrauberpiloten der Bundeswehr verlieren Fluglizenzen

Mehr als jeder zehnte Hubschrauberpilot der Bundeswehr verliert seine Lizenz, weil ihm Flugstunden fehlen. Nur ein Drittel der verfügbaren Maschinen soll einsatzbereit sein.

Hubschrauberpiloten der Bundeswehr verlieren wegen mangelnder Flugstunden immer wieder ihre Lizenzen. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Grünen hervor. Im Jahr 2017 büßten demnach 19 von 129 Hubschrauberpiloten ihre Fluglizenzen ein, weil sie das Soll an Realflugstunden nicht erfüllen konnten - das ist mehr als jeder zehnte Pilot. 2016 waren es demnach 12 von 135 Piloten. Die Lizenzen seien nach Schulungen erneut erteilt worden, schreibt Verteidigungsstaatssekretär Peter Tauber (CDU) in dem Papier. Erst am Vortag waren massive Probleme mit den Eurofighter-Kampfjets bekannt geworden.

„Bei den wichtigsten Hubschraubertypen ist weiterhin nicht mal ein Drittel der verfügbaren Maschinen einsatzbereit“, sagte Grünen-Verteidigungspolitikerin Agnieszka Brugger der Deutschen Presse-Agentur. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekomme die „desolate Situation bei den Hubschraubern kein bisschen in den Griff“. Leidtragende seien die Menschen in der Bundeswehr. „Die Situation ist so nicht weiter tragbar, statt der Ausflüchte und Ankündigungen der Ministerin sind echte Lösungen mehr als überfällig.“

Brugger erkundigte sich auch nach der Belastung der Hubschrauberpiloten im Einsatz. Als planerische Grundlage sieht die Bundeswehr nach vier Monaten Einsatz eine Regenerationsphase von 20 Monaten vor dem nächsten Einsatz vor. Dieser Rhythmus muss wegen der Einsatzbelastung immer wieder durchbrochen werden - dem Papier zufolge sowohl bei Piloten der NH90-Transporthubschrauber in Mali als auch bei Piloten der CH53-Transporthubschrauber in Afghanistan. „Eine Entspannung ist unter Berücksichtigung der Auftrags-, Sicherheits- und Bedrohungslage in Afghanistan nicht zu erwarten“, heißt es dort. (dpa, TSP)

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