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Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow während einer Anhörung vor Gericht im Juli.

© Sergei Karpukhin/REUTERS

WM-Flitzer: Pussy-Riot-Aktivist womöglich vergiftet

Pjotr Wersilow befinde sich in einem ernsten Zustand, sagt seine Partnerin. Sie schließe einen "Eingriff von außen" nicht aus.

Ein Mitglied der russischen Protest-Band Pussy Riot ist nach Angaben der Gruppe mit dem Verdacht auf eine Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Pjotr Wersilow befinde sich in einem ernsten Zustand, sagte dessen Lebensgefährtin Veronika Nikulschina am Donnerstag dem Radiosender Moskauer Echo. "Unser Freund, Bruder, Kamerad Pjotr Wersilow ist in der Reanimation. Sein Leben ist in Gefahr. Wir glauben, dass er vergiftet wurde", schrieb die Band im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Nach Angaben Nikulschinas hatte Wersilow sie am Dienstag zu einem Prozess begleitet, wo sie wegen Widerstands gegen Polizeibeamte vor Gericht stand. Wenige Stunden nach der Verhandlung habe sich sein Zustand plötzlich zusehends verschlechtert, er habe sein Sehvermögen verloren und nicht mehr sprechen können.

"Eingriff von außen"

Sie schließe einen "Eingriff von außen" nicht aus, sagte Nikulschina. Ihr Freund habe keine Vorerkrankung gehabt und keinerlei Drogen genommen. Nach Angaben der Ärzte sei sein Zustand ernst, nähere Erklärungen hätten die Mediziner nicht abgegeben.

Wersilow wurde zunächst in ein Krankenhaus im Nordosten Moskaus eingeliefert, im Laufe des Tages dann aber auf die Intensivstation des renommierten Sklifossowski-Instituts verlegt. Eine Mitarbeiterin des Instituts bestätigte am Telefon, dass sein Zustand ernst sei.

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Pjotr Wersilow und Veronika Nikulschina gehören zu einer Gruppe von vier Pussy Riot-Mitgliedern, die beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft im Juli in Polizeiuniformen auf das Spielfeld gestürmt waren, um gegen die Unterdrückung politisch Andersdenkender in Russland zu protestieren. Wegen des Protestes saßen sie 15 Tage in Haft.

Wersilow ist Gründer der Website MediaZona, die über Gerichtsverfahren gegen Menschenrechtsaktivisten berichtet. In jüngster Zeit arbeitete er an einem Dokumentarfilm über einen der drei russischen Journalisten, die im August bei Recherchen über eine russische Söldnergruppe in der Zentralafrikanischen Republik getötet worden waren. (AFP)

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