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Politik: „Wiedergutmachung ist das falsche Wort“

Spiegel für schnelle Entschädigung

Berlin (Ch.B.). Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, hat dafür plädiert, im Zusammenhang mit der Entschädigung von Holocaust-Opfern nicht mehr von „Wiedergutmachung“ zu sprechen. „Ich denke, die Wortwahl ist mehr geprägt worden vom Wunschdenken der ersten Nachkriegsgeneration der nicht-jüdischen deutschen Gesellschaft, als von den Realitäten der Entschädigungspraxis“, sagte er am Mittwoch beim Symposium der Jewish Claims Conference zum 50. Jahrestag des Luxemburger Abkommens. Dieses wurde 1952 zwischen der Regierung Adenauer und der Claims Conference geschlossen. Es regelt die Entschädigung der Verfolgten des NS-Regimes. Bis heute hat Deutschland mehr als 50 Milliarden Euro ausgezahlt. Spiegel kritisierte, dass trotz der Bemühungen der Claims Conference viele Opfer zu spät oder noch gar nicht entschädigt worden seien. Er forderte die Claims Conference auf, schnell die Strukturen zu schaffen, „damit die bereitgestellten Entschädigungsmittel ohne Verzögerung an ihre Empfänger gelangen“.

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