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Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner besuchte Altenahrs Bürgermeisterin Cornelia Weigand am 17. Juli.

© Torsten SILZ / AFP

Wiederaufbau, Bewältigung und Perspektive: Altenahr bittet in offenem Brief um mehr Hilfe

Kurzfristig brauche die Region verlässliche Zusagen, wann Strom, Wasser, Abwasser und Heizung wieder funktionierten. Langfristig Sicherheit.

Die Verbandsgemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz bittet Bund und Land in einem offenen Brief eindringlich um mehr Hilfe in der Flutkatastrophe. In dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fordert die Verbandsgemeinde unter anderem einen Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau des Ahrtals.

Dieses Amt solle weitreichende Kompetenzen erhalten und öffentliche und private Hilfen koordinieren. Der Sonderbeauftragte müsse einen Plan zum Wiederaufbau entwickeln und die Umsetzung leiten. Das Schreiben datiert auf den 31. Juli und ist von der Altenahrer Bürgermeisterin Cornelia Weigand, Malteser-Großkanzler Albrecht Freiherr von Boeselager und 13 Ortsbürgermeistern im Ahrtal unterzeichnet.

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Das Ausmaß der Zerstörung mache deutlich, dass die bisherigen Hilfen und deren Organisation „nicht ansatzweise ausreichen werden“, heißt es in dem Schreiben. „Die Flutkatastrophe hat mit Toten, vielen Verletzten und unvorstellbaren Zerstörungen unermessliches Leid über das Ahrtal gebracht.“ Infrastruktur, Stromversorgung, Abwasserentsorgung und Frischwasserzuleitung, Straßennetz und Gewässernetz seien zerstört. Jeden Tag steige die Gefahr von Seuchen und Krankheiten, da in weiten Teilen keine Versorgung mit Frischwasser und Entsorgung von Abwasser funktioniere.

„Die schrecklichen Bilder werden uns bis ans Lebensende begleiten“

Die Verbandsgemeinde nennt zehn Punkte, die für den Wiederaufbau, eine Bewältigung der Katastrophe und eine Perspektive im Ahrtal wichtig seien. Kurzfristig brauche die Region etwa verlässliche Zusagen, wann Strom, Wasser, Abwasser und Heizung wieder funktionierten. Auch die Verkehrsinfrastruktur müsse rasch aufgebaut werden. Schulen und Kitas müssten ersetzt oder neugebaut werden.

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Langfristig brauche es Sicherheit gegen künftige Hochwasser, ein gutes Frühwarnsystem und funktionierenden Katastrophenschutz. Die Infrastruktur müsse zudem hochwassertauglich gebaut werden.

Wichtig seien auch Hilfen dabei, das Trauma zu verarbeiten. „Ein Programm zur Traumabewältigung muss her. Die schrecklichen Bilder werden uns bis ans Lebensende begleiten“, heißt es. (KNA)

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