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Der ehemalige israelische Premier Bennett sitzt mit seinem Nachfolger Lapid und dem Finanzminister am Verhandlungstisch.

© Gil Cohen-Magen/Pool via REUTERS

„Wichtige wirtschaftliche Nachricht für die israelischen Bürger“: Israel und Türkei nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf

Beide Länder wollen nach langjährigem Konflikt wieder gegenseitige Botschafter einsetzen. Für die Rechte Palästinas stehe die Türkei allerdings weiter ein.

Nach jahrelangen Spannungen wollen Israel und die Türkei ihre diplomatischen Beziehungen vollständig wieder aufnehmen. Beide Länder haben entschieden, Botschafter und Generalkonsuln wieder einzusetzen, wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid am Mittwoch mitteilte.

Dies sei Ergebnis von Lapids Besuch in Ankara im Juni und eines Gesprächs mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei bestätigte die Entscheidung.

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„Die Wiederaufnahme von Beziehungen mit der Türkei ist ein wichtiger Gewinn für regionale Stabilität und eine wichtige wirtschaftliche Nachricht für die israelischen Bürger“, sagte Lapid demnach. Man werde weiter weltweit Israels Position stärken.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte in der Hauptstadt Ankara: „Die erneute Bestellung von Botschaftern ist wichtig für die Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Gleichzeitig werden wir uns weiterhin für die Rechte Palästinas, Jerusalems und des Gazastreifens einsetzen.

Ursprung des Konflikts in Gaza-Krise

Die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen sei die Fortsetzung eines Annäherungsprozesses innerhalb des vergangenen Jahres, hieß es von israelischer Seite. Dies habe mit einem Besuch des Präsidenten Izchak Herzog in Ankara begonnen und sich dann mit gegenseitigen Besuchen der Außenminister in Jerusalem und Ankara fortgesetzt.

Mit Herzog war im Mai erstmals seit zehn Jahren wieder ein israelischer Präsident in die Türkei gereist.

Zwischen den einst engen Bündnispartnern Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen, nachdem bei der Erstürmung eines Gaza-Solidaritätsschiffs durch die israelische Marine zehn türkische Staatsbürger getötet worden waren. 2016 kam es zu einer ersten Wiederannäherung.

Seit der Gaza-Krise 2018 aber, die rund um die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert ist, hatten die beiden Länder keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land. (dpa)

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