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Der russische Energiekonzern Gazprom stellt weitere Bedingungen in der Debatte über einen Weiterbetrieb von Nord Stream 1.

© Igor Russak/dpa

Weiterbetrieb von Nord Stream 1: Gazprom stellt weitere Bedingungen an Siemens

Nur wenn Siemens alle Forderungen erfülle, sei ein zuverlässiger Betrieb der Gas-Pipeline gesichert, teilt Gazprom mit. Siemens kümmere sich „intensiv“.

In der Debatte über einen Weiterbetrieb der Gaspipeline Nord Stream 1 stellt der russische Energiekonzern Gazprom weitere Bedingungen. Das Unternehmen erklärte am Samstag, es erwarte vom Siemens-Konzern eine vollständige Erfüllung von Verpflichtungen bei der Wartung von Gasturbinen, die für einen zuverlässigen Betrieb der Pipeline notwendig seien.

Gazprom hatte bereits durchgesetzt, dass eine in Kanada gewartete Turbine trotz der Sanktionen gegen Russland zurückgegeben wird. Derartige Turbinen werden in Kompressoranlagen von Pipelines eingesetzt.

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Siemens hat sein Turbinengeschäft bereits vor einiger Zeit abgespalten, das nun vom selbständigen Unternehmen Siemens Energy betrieben wird. Siemens Energy hatte zuletzt erklärt, das Unternehmen kümmere sich intensiv um Genehmigungen und Logistikaufgaben für den Wiedereinsatz der Turbine.

Der Weiterbetrieb von Nord Stream 1 ist nicht gesichert

Gazprom hatte Siemens Energy darum gebeten, die Rückgabe der Turbine in die Wege zu leiten. „Am 15. Juli hat Gazprom sich offiziell mit der Bitte an Siemens gewandt, Dokumente bereitzustellen, die es unter Berücksichtigung der derzeitigen Sanktionsregeln in Kanada und der EU erlauben, die Gasturbine der für Nord Stream 1 essenziell wichtigen Kompressorstation „Portowaja“ nach Russland auszuführen“, teilte das Unternehmen am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Nord Stream 1 ist eine von mehreren Gaspipelines von Russland nach Mitteleuropa.
Nord Stream 1 ist eine von mehreren Gaspipelines von Russland nach Mitteleuropa.

© dpa

Zugleich rechne Gazprom fest damit, dass Siemens Energy seinen Vertrag zur Wartung und Reparatur der Gasturbinen erfülle. Davon hänge das weitere Funktionieren von Nord Stream 1 ab, warnte das Unternehmen.

Laufende Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline, durch die gewöhnlich Gas von Russland nach Deutschland strömt, sollen bis zum 21. Juli andauern.

Gazprom hatte in den vergangenen Tagen Zweifel am Weiterbetrieb von Nord Stream 1 genährt. Ein sicherer Betrieb einer "kritischen Anlage" an der Pipeline sei nicht garantiert, da Zweifel an der Rückgabe der Turbine aus Kanada bestünden. Dies hatte in Deutschland und anderen europäischen Staaten Sorgen vor einem verschärften Gasmangel geschürt.

Nord Stream 1 ist eine von mehreren Gaspipelines von Russland nach Mitteleuropa. Durch die Ukraine strömten die Gaslieferungen am Samstag stabil, wie aus Daten einer Messstation hervorging. (dpa, Reuters)

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