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In Frankreich wird nicht Geimpften der Zugang von Restaurants oder Bars erschwert.

© IMAGO

Wegen neuer Corona-Maßnahmen: Franzosen versuchen an gefälschte Impfnachweise zu kommen

Nach der Ansprache des französischen Präsidenten zeigte sich ein Google-Trend: Einige Franzosen versuchten offenbar die neue Impfpflicht zu umgehen.

Kaum war die Fernseh-Ansprache des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Montagabend vorbei, zeigte sich ein Google-Trend: Viele Franzosen versuchten offenbar im Internet an gefälschte Impfnachweise zu kommen. Das berichtete die französische Zeitung „L'Indépendant“. Demnach schnellten die Google-Suchen nach falschen Gesundheitspässen in die Höhe, nachdem Macron eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal in Frankreich verkündet hatte.

Auch der Zugang zu Innenräumen, etwa von Restaurants oder Bars wird nicht Geimpften in Frankreich erschwert. Das soll viele dazu gebracht haben, auch in Apotheken nach einem Impfnachweis zu fragen, obwohl sie sich nicht impfen lassen wollen. Das berichtete der öffentlich-rechtlichen Radiosender "France Bleu". „Vorher wurden wir schon gefragt, aber seit den Ankündigungen des Präsidenten am Montagabend hört es nicht auf“, sagte ein Apotheker dem Sender.

In Frankreich haben am Mittwoch tausende Menschen gegen die jüngsten Corona-Maßnahmen ihrer Regierungen protestiert. Die Demonstranten kritisierten unter anderem die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte. In der französischen Hauptstadt Paris setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein.

Am Nationalfeiertag gingen landesweit rund 19.000 Menschen gegen neue, von Präsident Emmanuel Macron eingeführte Corona-Regeln auf die Straße. In Paris demonstrierten rund 2250 Menschen, während weitere Proteste unter anderem in Lyon, Bordeaux und Straßburg stattfanden.

Bei der Mehrheit der Franzosen treffen die neuen Regelungen laut Umfragen allerdings auf Zustimmung. Seit der Ankündigung hat eine Rekordzahl von Franzosen Impftermine gebucht. Auch hätten im Internet deutlich mehr Menschen nach tatsächlichen Impfterminen gesucht als nach gefälschten Gesundheitspässen, berichtete „L'Indépendant“.

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In Paris setzten die Sicherheitskräfte am Mittwochabend Tränengas ein, um eine Gruppe von Demonstranten auseinanderzutreiben. Nach Angaben der Polizei waren sie von der genehmigten Route abgewichen. Zudem hätten sie Polizisten mit Gegenständen beworfen und Feuer gelegt.

Proteste gegen Impfpflicht auch in Griechenland

Auch in Griechenland protestierten tausende Menschen gegen die verschärften Corona-Auflagen. Im Zentrum der Hauptstadt Athen versammelten sich nach Polizeiangaben am Mittwochabend rund 4000 Demonstranten. Sie skandierten: "Wir sagen Nein!" und "Rücktritt!". Einige der Protestierenden griffen Journalisten und Fotografen an.

Die griechische Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am Montag eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte angekündigt. Das Land reagiert damit auf die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Am Mittwoch meldeten die griechischen Behörden mehr als 2900 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es nur 800 Fälle.

Außerdem dürfen ab Freitag bis Ende August nur noch Geimpfte etwa Bars, Kinos und Theater besuchen. Von den 10,7 Millionen Einwohnern Griechenlands sind bislang 4,3 Millionen vollständig geimpft. (Tsp, AFP)

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