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Der im Exil lebende langjährige Chefredakteur der türkischen Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar.

© dpa/Arne Dedert

Wegen „militärischer oder politischer Spionage“: Exil-Journalist Can Dündar drohen bis zu 35 Jahre Haft in der Türkei

Die türkische Staatsanwaltschaft wirft dem im deutschen Exil lebenden Journalisten Dündar Terrorunterstützung vor. Sie fordert eine lange Haft.

Die türkische Staatsanwaltschaft hat für den im Exil in Deutschland lebenden Journalisten Can Dündar bis zu 35 Jahre Haft gefordert. Das bestätigte sein Anwalt, Abbas Yalcin, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Der nächste Prozesstag sei der 4. Dezember.

Die Anklage wirft Dündar Terrorunterstützung sowie „militärische oder politische Spionage“ vor. Hintergrund des Verfahrens ist ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 2015, in dem die Zeitung „Cumhuriyet“ geheime Informationen veröffentlichte, die Waffenlieferungen der Regierung an Rebellen in Syrien belegen sollten. Damals war Dündar Chefredakteur der „Cumhuriyet“.

Dündar war für die Veröffentlichungen 2016 zu mehr als fünf Jahren Haft wegen Geheimnisverrats verurteilt, und vom Vorwurf der Spionage freigesprochen worden.

Der Oberste Gerichtshof in Ankara hatte das Urteil 2018 aber aufgehoben und erklärt, ein neues Verfahren gegen Dündar müsse um den Strafbestand der Spionage ausgeweitet werden. (dpa)

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