Wegen Frauenrechten: Abgeordnete prügeln sich im jordanischen Parlament

Im jordanischen Parlament ist es am Dienstag zu chaotischen Szenen gekommen, als sich Abgeordnete wegen einer geplanten Verfassungsänderung prügeln. Nach Angaben von CNN ging es in der Plenarsitzung um die Stärkung von Frauenrechten, als die Debatte eskaliert. Videoaufnahmen zeigen, wie sich Parlamentarier beschimpfen und handgreiflich werden. Die Sitzung wurde live übertragen.

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Der Streit sei zwischen den konservativen Abgeordneten Hassan Riati und Shadi Udwan ausgebrochen, berichtet das Nachrichtenportal. Die Änderung habe demnach vorgesehen, künftig sowohl Männer als auch Frauen in der jordanischen Verfassung anzusprechen. Bislang wird dort nur das generische Maskulin verwendet. In vielen Bereichen sind Frauen in Jordanien rechtlich Männern gleichgestellt, doch nicht in allen. So können etwa nur Männer die Staatsbürgerschaft an ihre Kinder vererben.

Geplante Modernisierung des Staates

Die Verfassungsänderung wäre eine Reform in einer ganzen Reihe von Veränderungen, die Jordanien modernisieren sollen und von König Abdullah II unterstützt werden. Im Parlament finden sie von konservativen Abgeordneten keine Unterstützung und werden scharf kritisiert. Sie würden der Moral widersprechen, zitiert CNN einen Abgeordneten. Nach den Auseinandersetzungen wurde die Entscheidung dem Bericht zufolge nun vertagt.

„Jedes Mal, wenn die Frauenbewegung näher dran komme, etwas zu erreichen, näher dran komme, in Würde in diesem Land zusammenzuleben“, sagte die jordanische Frauenrechtlerin Salma Nims CNN, würde Angst aus dem patriarchalem System kommen. Angst davor, dass sich die Machtstrukturen in der Gesellschaft verändern würden. (tsp)