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Derzeit kostenlos - aber wie lange noch? Es ist unklar, wie es mit den Corona-Bürgertests weitergeht.

© dpa

Vorsorge tut not: Corona-Bürgertests sollten kostenlos bleiben

Nicht nur bis zum 30. Juni: Auch danach sollten Corona-Bürgertests kostenlos sein - und flächendeckend auch in Apotheken angeboten werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Das kann ja etwas werden. Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von einer Corona-Sommerwelle spricht und zur Fortsetzung aller Schutzmaßnahmen ermuntert, müssen alle, die Corona weiter ernst nehmen und sich entsprechend vorsichtig und umsichtig verhalten wollen, befürchten, dass kostenlose Corona-Tests nur noch bis Ende Juni angeboten werden. In der gesamten Gesellschaft könnte dann aber (wieder) starke Verunsicherung um sich greifen.

Hintergrund ist, dass die Bundesregierung ursprünglich nur bis zum 30. Juni die Ausgabe von kostenlosen Corona-Tests ermöglicht. Nun hat die Ministerpräsidentenkonferenz bereits Anfang des Monats gefordert, dass der Bund die Corona-Testverordnung verlängert. In dem Fall gäbe es immerhin für jene Bereiche kostenlose Tests, für die eine Testpflicht gilt. Doch beschlossen ist noch nichts, und die Bundesländer haben offenbar noch keinen gemeinsamen Plan, wie es mit den sogenannten Bürgertests weitergehen könnte.

Und das obwohl die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt und steigt. Was unter anderen den Pflegeverband „Biva“ zu Recht besorgt macht. Die Besuchsregelungen für Pflegeheime ließen viele Frage offen. So wird in neun Ländern von den Einrichtungen verlangt, Tests anzubieten, in sechs weiteren gibt es die Testpflicht, allerdings keine Regelung, wer sie vornimmt oder überwacht. Das kann teuer und schwierig werden, warnt Biva.

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Wie eine Lösung aussehen kann? Die Konferenz der Gesundheitsminister:innen des Bundes und der Länder sollte sich kommende Woche verständigen, sodass der Bund danach kostenfreie Tests ermöglicht. Die dann, weil viele Testzentren inzwischen geschlossen sind, neben den Krankenhäusern und Pflegeheimen am besten auch von Apotheken flächendeckend angeboten werden.

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Wenn der Bund die Bürgertests aber nicht mehr bezahlt? Dann muss jedes Bundesland selbst entscheiden, wie es mit dieser Art der Corona-Vorsorge umgehen will. Die nötig ist. Die Belegung von Krankenhausbetten mit Corona-Patienten ist bisher nicht im roten Bereich, doch Vorsorge tut not. Und noch kann vor den Ferien daraus ja auch was werden.

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