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Südkoreanische Soldaten mit Lautsprechern an der Grenze zu Nordkorea (Archivbild vom August 2015)

© dpa/EPA file/South Korean Defense Ministry/Yonhap

Update

Vor historischem Gipfeltreffen: Südkorea stoppt Propaganda-Beschallung gen Norden

Weitere Geste der Versöhnung: Wenige Tage vor dem Treffen der Staatschefs beider koreanischer Staaten verzichtet der Süden auf Lautsprecherpropaganda an der Grenze.

Kurz vor dem Gipfeltreffen der beiden verfeindeten koreanischen Nachbarstaaten hat Südkoreas Regierung den vorläufigen Stopp ihrer Lautsprecherpropaganda an der Grenze zu Nordkorea verkündet. Der Schritt solle dazu dienen, „militärische Spannungen zwischen dem Süden und dem Norden abzubauen und ein Klima für friedliche Gespräche zu schaffen“, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Montagmorgen mit.

Die Staatschefs beider Länder wollen am Freitag im Grenzort Panmunjom zum dritten gesamtkoreanischen Gipfeltreffen seit Ende des Korea-Kriegs (1950-1953) zusammenkommen. In der Nacht zum Samstag hatte Nordkorea ein überraschendes Entspannungssignal gesendet und den vorläufigen Stopp seiner Atomversuche und Tests mit Interkontinentalraketen verkündet.

Südkoreas Präsident Moon Jae In begrüßte den vorläufigen Stopp seiner Atom- und Raketentests am Montag als "wichtige Entscheidung auf dem Weg zu einer vollständigen Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel". Moon wertete das Atommoratorium als ersten Schritt auf dem Weg zu einer atomaren Abrüstung, die Nordkorea letztlich eine "strahlende Zukunft" sichern könne. Der vorläufige Verzicht auf Atom- und Raketentests wecke zudem die Hoffnung auf einen beschleunigten Friedensprozess, sagte der südkoreanische Präsident.

Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm gehört seit Jahren zu den gefährlichsten Konflikten der internationalen Politik. Im Januar 2016 nahm Südkoreas Militär als Reaktion auf einen nordkoreanischen Atomtest die zwischenzeitlich ausgesetzten Lautsprecherdurchsagen mit Propaganda im Grenzgebiet zum Norden wieder auf. Die damalige Präsidentin Park Geun Hye bezeichnete die Beschallung mit lauter Popmusik und Kritik am Regime von Machthaber Kim Jong Un als „wirksamstes Mittel der psychologischen Kriegsführung“. Auch Nordkorea nutzt dieses Instrument und richtet Lautsprecherdurchsagen gen Süden. (dpa)

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