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Mit Sandsäcken lassen sich die Folgen des Hochwassers effektiv eindämmen.

© Peter Kneffel/dpa

Von Lebensmitteln bis zu Sandsäcken: Wie sich Betroffene im Katastrophenfall verhalten sollten

Experten gehen davon aus, dass es in Zukunft vermehrt zu Hochwasser und Starkregen kommen wird. Wie können sich Betroffene vorbereiten und verhalten?

Die Folgen der Hochwasserkatastrophen in Teilen Deutschlands sind bisher nur schwer abzusehen. Experten gehen davon aus, dass in Zukunft solchen Katastrophenfällen vermehrt auftreten werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gibt auf seiner Website Hinweise, wie Betroffene sich bei Hochwasser verhalten sollten. Auch die Feuerwehr informiert.

Menschen in von Hochwasser oder Starkregen gefährdeten Wohngebieten sollten sich grundsätzlich informieren und die Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen verfolgen, erklärt das Bundesamt auf der Website. Eine Möglichkeit, sich zu informieren, sei zum Beispiel die Warn-App NINA. Um gut vorbereitet zu sein, so das Bundesamt, solle man sich "frühzeitig Gedanken machen", zum Beispiel, wie man Kranke und Hilfsbedürftige versorgen und evakuieren könnte.

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Auch solle man sich Möglichkeiten überlegen, wie man mit Nachbar:innen kommunizieren könnte, wenn Telefon und Mobilfunk wegfallen. Dazu könne man mit den Nachbar:innen entsprechende "Not- und Gefahrenzeichen" ausmachen. Auch eine vorab besprochene Rollenverteilung empfiehlt das BBK: "Wer macht was, wenn eine Überschwemmung eintritt?".

Wird ein Hochwasser angekündigt, rät das BBK Betroffenen, das Haus entsprechend vorzubereiten: Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Schutz besorgen, Gefährliche Stoffe und Chemikalien aus der Reichweite des Wassers und "wertvolle Möbel und Geräte" in die oberen Stockwerke bringen, und Heizöltanks erschweren oder in der Wand verankern.

Vorsorgemaßnahmen wie Lebensmittel und Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio, Taschenlampe sowie ein Campingkocher und eine Campingtoilette werden ebenfalls empfohlen, ebenso wie eine Dokumentenmappe und Notgepäck.

Bei Starkregen den Keller nicht betreten

Besteht die Gefahr, dass die Keller volllaufen können, sollte man auch den Keller ausräumen und die Rückstauklappen überprüfen. Ein Aufenthalt im Keller während des Hochwassers könne aber Lebensbedrohlich sein, erklärt das BBK. Entscheidend sei die Vorbereitungszeit, sagt auch Carsten-Michael Pix vom Deutschen Feuerwehr Verband (DFV).

Denn insbesondere bei Starkregen, wie er jetzt vorkam, bleibe oft kaum Zeit. “Der Starkregen hat dazu geführt, dass Keller in kürzester Zeit geflutet wurden”, sagt Carsten-Michael Pix. "Da heißt es natürlich: Raus aus dem Keller”. Denn neben den schnell steigendem Wasser könnten auch Elektroinstallationen im Keller lebensgefährlich werden. Das Wichtigste sei, das eigene Leben zu schützen und “in die Höhe” zu gehen, betont Pix daher.

"Achtung Hochwasser - Parkplätze räumen" steht auf einem Schild im Hochwasser der Donau.
"Achtung Hochwasser - Parkplätze räumen" steht auf einem Schild im Hochwasser der Donau.

© Armin Weigel/dpa

Grundsätzlich empfiehlt das BBK, bei Hochwasser alle elektrischen Geräte und Heizungen, die vom Hochwasser erreicht werden könnten, abzuschalten. Gegebenenfalls sollte der Strom komplett abgeschaltet werden. Auch sollten bei nahendem Hochwasser die Fenster, Türen und Abflussöffnungen abgedichtet werden.

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Menschen, die bei einem Hochwasser im Auto unterwegs sind, rät das BBK, “rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen” zu fahren und überflutete Straßen zu meiden. Insbesondere Tiefgaragen könnten bei Hochwasser zu “tödlichen Fallen” werden. Der DFV empfiehlt, Fahrzeuge im Vorfeld auf “höher gelegenen Gebieten” abzustellen.

Auch das Befahren von überfluteten gebieten mit einem Boot oder anderen Fahrzeugen sollte - sofern nicht notwendig - vermieden werden. Wegen der “Gefahr von Unterspülung und Abbrüchen” empfiehlt das BBK außerdem, Uferbereiche nicht zu betreten Der DFV rät dazu, sich “nur auf einsehbarem Grund” zu bewegen und sich von Wäldern sowie Hanglagen fernzuhalten.

Das BBK ruft außerdem auf, anderen zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen und Kinder vor dem Hochwasser aus dem betroffenen Gebiet zu schaffen. Zudem seien Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte zu beachten. Das betont auch Carsten-Michael Pix. Man solle den Anweisungen der Rettungskräfte folgen, um wichtige Zeit zu sparen.

Der Deutsche Feuerwehr Verband bittet auf seiner Website zudem, Telefonleitungen für Notrufe freizuhalten und nur Gefahrenstellen und Schäden zu melden, von denen eine “akute Gefahr” ausgehe.  

Nicolas Lepartz

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