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Der ehemalige Präsident der Ukraine hat sich 2014 nach Russland abgesetzt.

© DPA/ Hendrik Schmidt

Update

Viktor Janukowitsch: Ukrainischer Ex-Präsident in Abwesenheit zu 13 Jahren Haft verurteilt

Anfang 2014 hatte sich der damalige ukrainische Staatschef als Folge von Unruhen nach Russland abgesetzt. Nun wurde er wegen "Hochverrrats" verurteilt.

Ein ukrainisches Gericht hat den ehemaligen Staatschef Viktor Janukowitsch in Abwesenheit wegen "Hochverrats" zu 13 Jahren Haft verurteilt. Dies teilte ein Richter am Donnerstag in der Hauptstadt Kiew mit.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 68-Jährige die Annexion der Halbinsel Krim durch Russland begünstigt habe, wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten. Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre gefordert.

„Es gibt keinen Zweifel, dass das Gericht unter Druck der jetzigen Regierung gearbeitet hat“, sagte einer der Anwälte von Janukowitsch nach der Urteilsverkündung. Diese sei eine PR-Aktion vor den Präsidentschaftswahlen am 31. März und das Gericht eine Parodie. Janukowitsch sollte um jeden Preis verurteilt werden. Er kündigte an, in Berufung zu gehen.

Janukowitsch hatte die Ukraine von 2010 bis zu seinem Sturz nach prowestlichen Protesten im Februar 2014 regiert. Der Prozess wurde in Abwesenheit des Angeklagten seit Mai 2017 geführt. Janukowitsch nahm per Videokonferenz aus seinem russischen Exil teil.

Mehr als 50 hochrangige Zeugen, darunter der aktuelle Staatschef Petro Poroschenko und Ex-Ministerpräsident Arseni Jazenjuk, wurden befragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es ist das erste Verfahren gegen ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der Ukraine. (dpa, AFP)

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