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Demonstranten in Hamburg am 18. Dezember

© Fabian Bimmer/REUTERS

Vereinzelte Gewalt bei Demonstrationen: Deutschlandweit gehen Tausende gegen die Corona-Politik auf die Straßen

Am Samstag fanden erneut Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen statt. Dabei kam es zu Übergriffen auf Beamte, Journalisten und Demonstranten.

Deutschlandweit haben am Samstag erneut tausende Menschen gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen demonstriert. Die größte Demonstration gab es in Hamburg, dort gingen rund 11.500 Menschen auf die Straße, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Demonstrationen gab es unter anderem auch in Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe und Düsseldorf. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich - vereinzelt kam es jedoch zu Übergriffen auf Beamte, Journalisten und Demonstranten.

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Die Demonstrierenden in der Hamburger Innenstadt hielten sich laut Polizei überwiegend an die Auflagen. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Außenstehenden sei eine Flasche geworfen worden. Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wurde laut Polizei eine unbeteiligte Frau verletzt. Bei der Demonstration erteilte die Polizei nach eigenen Angaben insgesamt sieben Platzverweise, nahm zwei Menschen vorübergehend fest und zwei weitere vorübergehend in Gewahrsam. An mehreren Gegendemonstrationen nahmen einige hundert Menschen teil. Insgesamt waren 800 Polizisten in der Hansestadt im Einsatz.

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In Bremen musste die Polizei eingreifen, um gewaltbereite Gegendemonstranten daran zu hindern, vier mutmaßliche Mitglieder der Querdenker-Bewegung anzugreifen. 40 bis 60 Demonstranten aus der linken Szene versammelten sich demnach vor einem Restaurant und riefen "Nazis Raus". Als die vier mutmaßlichen Gegner der Corona-Maßnahmen das Lokal unter Polizeischutz verließen und in ein Taxi stiegen, flogen Flaschen auf das Taxi und ein Polizeiauto.

In Reutlingen kam es nach einem Umzug von rund 1000 Demonstranten laut Polizei zu einem tätlichen Angriff auf Beamte, als diese eine Gruppe Protestierender aufhielt. Die Tatverdächtigen wurden demnach vorübergehend festgenommen. Weil einer der Verdächtigen über Kreislaufprobleme klagte, forderten die Beamten einen Krankenwagen an. Insgesamt wurden 500 Platzverweise erteilt.

Festnahmen von Rechtsextremen in Cottbus

In Cottbus löste die Polizei einen Protestzug auf. Grund dafür sei eine zu hohe Zahl der Teilnehmer gewesen. Es hätten schätzungsweise insgesamt weit über 3000 Menschen teilgenommen, teilte die Polizei mit. 15 Personen, die der gewaltbereiten rechtsextremistischen Szene zuzurechnen seien, seien vorläufig in Gewahrsam genommen worden, so die Polizei weiter.

Journalisten bedrängt und beleidigt

In Hildesheim wurden bei einer nicht angemeldeten Versammlung laut Polizei Pressevertreter durch einen Versammlungsteilnehmer massiv bedrängt, angerempelt und beleidigt. Polizisten wurden demnach von aggressiven Demonstranten umringt, beschimpft und ausgelacht. Daraufhin lösten die Behörden die Versammlung auf und leiteten ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wegen des mutmaßlichen Angriffs auf den Journalisten ein.

In Düsseldorf demonstrierten mehrere tausend Menschen, wie die Polizei mitteilte. Einige trugen Plakate mit Aufschriften wie "Finger weg von unseren Kindern" oder "Impfzwang? Nein, danke!".

"Meine Impfung ist Gott", steht auf dem Schild einer Demonstrantin in Düsseldorf geschrieben.
"Meine Impfung ist Gott", steht auf dem Schild einer Demonstrantin in Düsseldorf geschrieben.

© Imago Images

Nach mehreren Demonstrationen in Freiburg beteiligten sich laut Polizei rund 3500 Menschen an einem abschließenden Protestzug durch die Innenstadt. Nur vereinzelt mussten demnach Platzverweise wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht ausgesprochen werden.

In Koblenz demonstrierten etwa 1800 Menschen mit Grablichtern gegen die Corona-Maßnahmen. In Karlsruhe protestierten rund 900 Menschen gegen eine allgemeine Impfpflicht und eine Impfpflicht für Pflegekräfte. Laut Polizei verlief die Kundgebungen in beiden Städten weitgehend friedlich und ohne Störungen.

Proteste auch in Wetzlar und Osnabrück

Proteste gegen Corona-Maßnahmen gab es auch im hessischen Wetzlar, an denen sich etwa tausend Menschen beteiligten. Darunter waren laut Polizei auch Demonstranten aus dem rechten Spektrum.

Im niedersächsischen Osnabrück demonstrierten nach Polizeiangaben knapp 2000 Menschen unter dem Motto "Grundrechte sind nicht verhandelbar".

Ein Protestierender hält ein Schild bei einer Gegendemonstration in Düsseldorf hoch.
Ein Protestierender hält ein Schild bei einer Gegendemonstration in Düsseldorf hoch.

© imago images/Michael Gstettenbauer

In Hannover gingen mehrere hundert Impfskeptiker und Gegner von Corona-Maßnahmen auf die Straße, bei der Veranstaltung "Geimpft oder nicht geimpft - Gemeinsam gegen Ausgrenzung" registrierte die Polizei nach eigenen Angaben zahlreiche Verstöße gegen die Versammlungsauflagen.

Die Thüringer Polizei verzeichnete im gesamten Bundesland neun Versammlungen und sogenannte Hygienespaziergänge mit 643 Teilnehmern. Die Beamten sammelten die Personaldaten von 345 Menschen für Bußgeldverfahren und verteilten hunderte Platzverweise. In Greiz hatten die Demonstranten Pappfiguren aufgestellt und protestierten friedlich, im benachbarten Plauen trafen die Beamten eigenen Angaben zufolge auf einige gewaltbereite Protestierende. (AFP)

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