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US-Präsident Donald Trump

© Reuters/Yuri Gripas

Update

US-Präsident: Trump bestreitet Bemerkung über "Drecksloch-Staaten"

Bei einer Unterredung über ein neues Einwanderungsgesetz äußert sich US-Präsident Trump verächtlich über Menschen aus Haiti und weiteren Staaten. Später dementierte er diese Worte.

US-Präsident Donald Trump hat Berichte zurückgewiesen, wonach er bestimmte Herkunftsländer von Migranten als „Drecksloch-Staaten“ bezeichnet haben soll. „Die Sprache, die ich bei dem Daca-Treffen benutzt habe, war hart, aber das war nicht die Sprache, die benutzt wurde“, schrieb Trump am Freitag auf Twitter.

Laut "Washington Post" hatte Trump bei einer Besprechung mit mehreren Senatoren über ein neues Immigrationsgesetz verächtlich über Einwanderer aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Staaten geäußert. "Warum kommen all diese Leute aus Drecksloch-Staaten zu uns?", sagte Trump demnach nach Angaben von Insidern ("Why are we having all these people from shithole countries come here?").

Der US-Präsident schlug dann vor, dass die USA mehr Menschen aus Ländern wie Norwegen aufnehmen sollten.

Bei dem Gespräch über ein neues Migrationsgesetz machte Trump dem Bericht zufolge auch klar, dass er vor allem Menschen aus Haiti nicht im Lande haben wolle. "Warum brauchen wir noch mehr Haitianer?", sagte Trump demnach.

Die anwesenden Senatoren reagierten der Zeitung zufolge bestürzt auf die Äußerungen des Präsidenten.

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Das Weiße Haus dementierte den Bericht zunächst nicht. Sprecher Raj Shah verteidigte die Einwanderungspolitik des Präsidenten, ohne direkt auf dessen Bemerkungen einzugehen. "Bestimmte Politiker in Washington haben sich entschieden, sich für andere Länder einzusetzen, aber Präsident Trump wird immer für die Amerikaner kämpfen", zitierte ihn die "Washington Post".

Trump hatte sich bereits früher abfällig über Einwanderer geäußert. So hatte er im Dezember gesagt, Einwanderer aus Nigeria würden, wenn sie einmal die USA gesehen hätten, niemals "in ihre Hütten" in Afrika zurückkehren.

Die neuerlichen Äußerungen des US-Präsidenten sorgten gleich für Empörung. "Amerikas Präsident ist ein Rassist und dies ist der Beweis dafür", twitterte der demokratische Politiker Jim McGovern aus Massachusetts. "Seine hasserfüllte Rhetorik gehört nichts ins Weiße Haus."

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Die republikanische Abgeordnete Mia Love aus Utah, deren Eltern von Haiti stammen, verlangte eine Entschuldigung von Trump an das amerikanische Volk und an die Länder, die er geschmäht habe. "Die Bemerkungen des Präsidenten sind grausam, spalterisch und elitär", schrieb sie. "Dieses Verhalten vom Anführer unserer Nation ist nicht hinnehmbar."

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Der Demokrat Cedric Richmond, Vorsitzender der afro-amerikanischen Abgeordnetengruppe Black Caucus, erklärte, Trumps Bemerkungen seien ein weiterer Beleg dafür, dass "sein Programm 'Macht Amerika wieder großartig' in Wahrheit ein 'Macht Amerika wieder weiß' bedeutet."'

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CNN-Moderator Anderson Cooper, der immer wieder in Haiti war, griff die Schmähungen Trumps in einem emotionalen Kommentar auf. Cooper kämpfte mit den Tränen, als er seine Erlebnisse als Reporter beim verheerenden Erdbeben auf Haiti vor acht Jahren schilderte, etwa die Rettung eines kleinen Jungen, der mehrere Tage unter Trümmern gelegen hatte. "Die Menschen auf Haiti haben mehr ertragen, ... als es unser Präsident jemals musste", sagte Cooper. Haitis Bürger seien arm und reich, gebildet und nicht, gut und nicht gut. "Aber ich habe nie einen Haitianer getroffen, der nicht stark ist", sagte Cooper weiter.

Die Einwohner Haitis hätten eine "Würde, von der der Präsident, mit all seinem Geld und all seiner Macht, auch etwas lernen könnte", sagte der CNN-Mann.

Die UNO hat Trumps Wortwahl als "rassistisch" und "schockierend" verurteilt. "Man kann das nicht anders nennen als 'rassistisch'", sagte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros in Genf, Rupert Colville.

Kritik kam auch aus Afrika. Der Kommentar „widerspricht jeglichem akzeptablen Verhalten“, sagte Ebba Kalondo, eine Sprecherin des Chefs der Kommission der Afrikanischen Union (AU). „Es ist besonders überraschend, da die USA noch immer ein weltweites Beispiel dafür sind, wie Migration eine Nation geschaffen hat, die auf starken Werten von Vielfalt und Chancen beruht.“ Die Kommission sei „beunruhigt“ über die Äußerung, sagte Kalondo.

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Verhandlungen über Einwanderungsgesetz belastet

Die Eindämmung der Einwanderung ist ein zentrales Wahlversprechen Trumps, mit dem er vor allem bei rechten Wählern gepunktet hat. Trump hatte neben einer Verschärfung der Gesetze angekündigt, eine Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko bauen zu lassen.

Derzeit bereiten Demokraten und Republikaner ein neues Einwanderungsgesetz vor. Ein Bericht zweier Senatoren darüber war auch Anlass der Besprechung mit Trump. Es ging darum zu erklären, wie bestimmte Programme funktionieren, darunter eines zur Aufnahme von Flüchtlingen, deren Heimat von Naturkatastrophen oder inneren Unruhen heimgesucht wurden. Trump will dieses Programm beenden.

Unzählige Amerikaner, die aus "Dreckslöchern" unterschiedlichster Ecken der Welt in dieses Land eingewandert sind, konnten durch ihren unermüdlichen und hemdsärmeligen Fleiß […] sehr reich werden. Ein amerikanischer Präsident darf so nie über Einwanderer reden.

schreibt NutzerIn Kapitel

So hatte seine Regierung erst vor wenigen Tagen beschlossen, etwa 200.000 Salvadorianern den besonderen Schutzstatus ab September kommenden Jahres zu entziehen. Der Senats indes will das Programm beibehalten und im Gegenzug ein Losverfahren auslaufen lassen, durch das 50.000 Menschen pro Jahr aus Ländern in die USA kommen dürfen, aus denen vergleichsweise wenige Migranten stammen.

Nach den Äußerungen Trumps sieht der demokratische Abgeordnete Luis Gutierrez das Vertrauen der Bevölkerung in die Verhandlungen über ein Einwanderungsgesetz erschüttert. "Demokraten und Republikaner im Senat machen einen Vorschlag. Die Antwort des Präsidenten ist ein rassistischer Ausbruch", sagte Gutierrez der "Washington Post". "Wie kann man ihn ernst nehmen?"

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