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Zunehmender Reiseverkehr erhöhe das Risiko einer zweiten Infektionswelle, sagt Weltärzte-Präsident Montgomery.

© Guido Kirchner/dpa

Urlaub in Coronazeiten: Weltärzte-Präsident warnt vor Reiselockerungen

Eine zu rasche Öffnung der Grenzen betrachtet Frank Ulrich Montgomery mit Sorge - und warnt vor einem gefährlichen Überbietungswettbewerb bei den Lockerungen.

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. „Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten - und zwar in beiden Richtungen“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort.“

Lockerungen bereiten mir große Sorge

Mit Blick auf die Ankündigung von Außenminister Heiko Maas (SPD), die Reisewarnung für Europa Mitte Juni aufzuheben, warnte Montgomery vor einem gefährlichen Wettlauf: „Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?“ Durch den Reiseverkehr werde das Risiko einer zweiten Infektionswelle steigen: „Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden.“

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Riskant sei die neue Reisefreiheit auch durch die zu erwartende Zunahme von Reisen nach Deutschland: „Wenn jetzt wieder Touristen nach Deutschland kommen, steigt auch die Infektionsgefahr“, sagte Montgomery. Die Grenzöffnungen seien deswegen verfrüht. „Die Regierung handelt hier ausschließlich aus ökonomischen Gründen - und unterschätzt dabei die gesundheitlichen Risiken“, kritisierte er: „Wir können noch nicht zurück zur Normalität.“ (dpa)  

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