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RT-Chefredakteurin Simonyan auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

© REUTERS/Maxim Shemetov

„Unsere Hoffnung ist der Hunger“: RT-Chefredakteurin nennt weltweite Nahrungsmittelkrise als Ziel

Im Beisein von Präsident Putin spricht die Journalistin über ein zynisches Druckmittel ihres Landes. So werde der Westen „wieder freundlich zu Russland sein“.

Die Chefredakteurin des russischen Senders RT, Margarita Simonyan, hat offen von einer kalkulierten Hungerkrise als strategisches Mittel ihres Landes im internationalen Konflikt gesprochen. „Unsere Hoffnung ist der Hunger“, sagte die 42-Jährige am Montagnachmittag in Anwesenheit von Staatspräsident Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

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Konkret bedeute dies, dass die Hungersnot jetzt beginne und die westlichen Staaten bei ihrem Sanktionskurs einknicken würden, erklärte Simonyan. „Sie werden die Sanktionen aufheben und wieder freundlich zu uns sein, weil sie erkennen werden, dass es notwendig ist“, führte die RT-Chefredakteurin aus.

Das russische Staatsmedium RT - ehemals „Russia Today“ - steht in der Kritik, Propaganda des Kremls und Desinformation zu verbreiten. Die EU hatte russischen Staatsmedien Anfang März wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sowohl im Fernsehen als auch im Internet verboten, ihre Inhalte zu verbreiten.

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Wegen der russischen Invasion in die Ukraine hatte der Westen mehrmals scharfe Sanktionen gegen Russland erlassen. Infolgedessen hatte sich eine globale Nahrungsmittelkrise entwickelt, da die Ukraine das weltweit viertgrößte Getreideexportland ist. Der Westen macht Moskau dafür verantwortlich, weil Russlands Streitkräfte die ukrainischen Häfen entweder besetzt haben oder blockieren.

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Der Kreml hingegen spricht von einer Verdrehung der Tatsachen. Europa und die USA horteten seit längerem Nahrungsmittel und importierten mehr als sie exportierten, behauptete Putin jüngst zu Beginn des Wirtschaftsforums am vergangenen Freitag.

Zudem erklärte der Kreml-Chef die westlichen Sanktionen für gescheitert. „Der wirtschaftliche Blitzkrieg hatte von Anfang an keine Chancen auf Erfolg“, sagte er. Die Sanktionen bezeichnete er als „wahnsinnig“ und „gedankenlos“ und sprach davon, dass sie die EU mindestens ebenso hart träfen wie Russland selbst.

Mehr zum Ukraine-Krieg bei Tagesspiegel Plus:

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beschuldigte derweil Russland, bewusst das Risiko einer Hungerkatastrophe in großen Teilen der Welt herbeizuführen.

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Es sei Moskaus „bewusste politische Entscheidung, Getreideexporte als Waffe und Erpressungsinstrument gegen jeden einzusetzen, der sich gegen seine Aggression in der Ukraine stellt“, schrieb er am Samstag auf der Seite seiner Behörde.

Zugleich verwies auf „einen Kampf der Narrative“. Die von der EU verhängten Sanktionen verböten Russland allerdings „nicht den Export landwirtschaftlicher Güter, die Bezahlung solcher russischen Exporte oder die Bereitstellung von Saatgut, sofern keine sanktionierten Personen oder Einrichtungen daran beteiligt sind“, erklärte er. (Tsp, dpa, AFP)

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