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Ungarn: Wieder Proteste in Budapest

Mehr als tausend Personen haben vor dem Parlament in Budapest gegen Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany demonstriert. Die Polizei räumte nach einer Bombendrohung vorübergehend das Gebäude des privaten Fernsehsenders HIR TV.

Budapest - Vor dem ungarischen Parlament in Budapest haben sich am Mittwochabend erneut hunderte Menschen versammelt, um den Rücktritt von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany zu fordern. Zwischen 1000 und 1500 Menschen hielten sich vor dem Parlamentsgebäude auf. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich. In der Stadt waren Polizeisirenen zu hören. Tagsüber hatten 400 bis 500 Regierungsgegner auf dem Kossuth-Platz vor dem Parlament demonstriert. Die Polizei räumte am Mittwochabend nach einer Bombendrohung vorübergehend das Gebäude des privaten Fernsehsenders HIR TV. Während der etwa einstündigen Räumung war das Programm unterbrochen.

Seit Montagabend protestieren Hunderte Anhänger rechter und rechtsextremer Parteien gegen den Ministerpräsidenten. Dabei kam es mehrmals zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Anlass für die Proteste ist eine von Gyurcsany im Mai hinter verschlossenen Türen gehaltenen Rede vor Abgeordneten seiner Partei, die der ungarische Rundfunk am Sonntagabend ausstrahlte. Darin erklärte der Ministerpräsident, die Regierung habe in den vergangenen Monaten gelogen und während des Wahlkampfs verschwiegen, dass sie nach der Parlamentswahl im April eine strikte Sparpolitik verfolgen werde. Gyurcsany lehnt einen Rücktritt ab. (tso/AFP)

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