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Ungarn: Proteste am Jahrestag der Volksaufstand-Niederschlagung

Anlässlich des 50. Jahrestags der Niederschlagung des Volksaufstands sind in Budapest erneut Zehntausende Menschen gegen die Regierung Gyurcsany auf die Straße gegangen.

Budapest - Zehntausende Ungarn haben am Samstag zum 50. Jahrestag der Niederschlagung des Volksaufstands friedlich gegen die Regierung protestiert. Zu der größten Demonstration hatte die konservative Oppositionspartei Fidesz aufgerufen. Rund 20.000 Menschen, darunter auch Fidesz-Parteichef Viktor Orban, zogen hinter einem Spruchband mit der Aufschrift "Die Wahrheit befreit Dich, 1956 - 2006" durch die Hauptstadt Budapest. Die Opposition fordert seit Wochen den Rücktritt von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany, der vor Parteifreunden zugegeben hatte, das Land vor den Wahlen über den wahren Zustand der Wirtschaft und der Staatsfinanzen belogen zu haben.

Auch hunderte Rechtsradikale demonstrierten am Samstag auf dem Platz der Freiheit in Budapest gegen die Regierung und für den Abriss des nahegelegenen sowjetischen Kriegsdenkmals. Bei den Protesten zum 50. Jahrestag des Beginns des Aufstands am 23. Oktober war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen vorwiegend rechtsextremen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei wurden fast 170 Menschen verletzt.

Am 23. Oktober 1956 hatten Sicherheitskräfte das Feuer auf Studenten eröffnet, die in Budapest gegen das stalinistische Regime auf die Straßen gingen. Die Protestbewegung mündete in einen Volksaufstand. Am 4. November schlugen sowjetische Panzer die Bewegung nieder. Insgesamt kamen 2800 Ungarn ums Leben, etwa 12.000 wurden verletzt. In der Folgezeit verließen etwa 200.000 Menschen das Land in Richtung Westen. (tso/AFP)

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