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Ungarn: Gyurcsany entschuldigt sich

Nach den heftigen Protesten in Ungarn hat sich Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany dafür entschuldigt, seine Landsleute über die schlechte Wirtschaftslage belogen zu haben. Der Regierungschef will aber an der Sparpolitik festhalten.

Budapest - "Wir dachten, der Mut, Dinge zu tun sei wichtiger als die Notwendigkeit, darüber zu sprechen", sagte Gyurcsany. "Ich dachte nicht, dass die Menschen - unsere Wähler - so direkte Worte schätzen würden", fügte er hinzu. Zugleich kündigte er an, die unpopulären Sparmaßnahmen zur Haushaltssanierung fortführen zu wollen. Hierfür hatte er am Dienstag Rückendeckung von der EU-Kommission erhalten.

Vor mehr als einer Woche waren Äußerungen des Regierungschefs während einer parteiinternen Sitzung bekannt geworden, in der er zugab, während des Wahlkampfs bewusst über die katastrophale Wirtschaftslage gelogen zu haben. Die "Lügenberichte" löste tagelange Proteste aus, die teilweise eskalierten. Erst zum Wochenende hin verlor die Protestbewegung an Kraft. Die rechtsgerichtete Opposition will die Kundgebungen bis zwei Tage vor der Kommunalwahl am 1. Oktober fortsetzen. Gyurcsany lehnt einen Rücktritt ab. (tso/AFP)

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