zum Hauptinhalt
Soldaten trainieren auf der Menaka Militärbasis im Nordosten Malis.

© AFP

UN-Blauhelmsoldat stirbt bei Minenexplosion: Mindestens 20 Zivilisten bei Angriffen in Mali getötet

Der Einsatz in Mali ist nicht nur die größte, sondern auch die verlustreichste UN-Friedensmission. Nun starb erneut ein Blauhelmsoldat.

Im Norden Malis sind bei Gewalttaten mehrere Menschen ums Leben gekommen. In der Nähe der Stadt Gao wurden am Wochenende nach Angaben mehrerer von der Nachrichtenagentur AFP befragter staatlicher Vertreter mindestens 20 Zivilisten getötet. In Kidal starb ein UN-Blauhelmsoldat bei einer Minenexplosion.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

„Kriminelle Terroristen“ hätten am Samstag „mindestens 20 Zivilisten“ in mehreren Dörfen der Gemeinde Anchawadj „ermordet“, erklärte ein Polizeivertreter. Ein weiterer Behördenvertreter sprach von 24 Toten.

Am Sonntagmorgen wurde laut der UN-Mission in Mali (Minusma) während einer Minensuchoperation in der Stadt Kidal ein Blauhelmsoldat aus Guinea bei der Explosion einer Mine getötet. UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff laut einer Mitteilung „scharf“ und erinnerte daran, dass Angriffe auf UN-Blauhelmsoldaten als Kriegsverbrechen gewertet werden können.

Mit 13.000 Soldaten ist Minusma die derzeit größte UN-Friedensmission - und die verlustreichste. Über 170 Soldaten sind laut der Mission seit ihrem Beginn im Jahr 2013 bisher durch Angriffe getötet worden. Ziele des Einsatzes sind die Sicherung eines Friedensabkommens in Mali, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Ermöglichung humanitärer Hilfe.

An Minusma nehmen bisher auch 1100 deutsche Soldaten teil. Künftig soll ihre Anzahl auf bis zu 1400 steigen, ein entsprechend verändertes Mandat verabschiedete der Bundestag Mitte Mai. Die Beteiligung an Minusma gilt als der momentan gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr.

Mali wird seit Jahren von dschihadistischer Gewalt heimgesucht. 2012 hatte im Land ein islamistischer Aufstand begonnen, der sich auch auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.

Der schlecht ausgerüsteten Armee Malis, das seit 2020 von einer Militärregierung geführt wird, werden immer wieder Menschenrechtsverstöße vorgeworfen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false