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Eine Frau drückt in Berlin in einem Aschenbecher eine Zigarette aus.

© Sebastian Gollnow/dpa

Umweltministerin: Tabakindustrie soll für Entfernung von Zigaretten-Müll zahlen

Zigarettenkippen am Strand und in Parks sind ein Ärgernis. Umweltministerin Schulze will die Tabakkonzerne für die Reinigung zur Kasse bitten.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will die Tabakindustrie künftig an den Kosten für Reinigungsarbeiten wegen weggeworfener Zigaretten beteiligen. "Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. So könnte die Zigarettenindustrie etwa an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden. Dafür werde sie sich bei der EU einsetzen.

Das Europaparlament hatte zuerst eine Kostenbeteiligung der Tabakbranche als verschärfende Maßnahme zur geplanten Einweg-Plastik-Richtlinie gefordert. Über die Richtlinie diskutieren am Dienstag die EU-Kommission, das Europaparlament und der Ministerrat. Schulze äußerte die Hoffnung, dass „noch in diesem Jahr ein europaweites Verbot von überflüssigem Einweg-Plastik auf den Weg“ gebracht werde. Dabei sei Europa nicht alleine gefordert. Stattdessen müsse man „weltweit zu drastischeren Mitteln greifen als bisher“, sagte die Ministerin.

Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter warf Schulze allerdings beim Thema Plastik ein "doppeltes Spiel" vor: "Während Umweltministerin Schulze in Berlin die Plastik-Trendwende verspricht, verwässert sie in Brüssel die dafür notwendigen Gesetze", sagte Hofreiter den Funke-Zeitungen.

Es brauche dringend ein klares Vermeidungsziel für Einwegplastik und verbindliche Maßnahmen, um Hersteller in die Pflicht zu nehmen. Die Bundesregierung müsse "den billigen Worten auch handfeste Taten folgen lassen", sagte Hofreiter. (AFP, epd)

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