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Absolute Mehrheit verzweifelt gesucht: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit einem Nachtsichtgerät

© AFP/Lino Mirgeler

Umfrage-Rekordtief: Die CSU steuert auf ein Wahldesaster zu

Drei Monate vor der Bayern-Wahl liegt die CSU einer Umfrage zufolge nur noch bei 38 Prozent. Das liegt den Forschern zufolge wesentlich am Asylstreit.

Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern befindet sich die CSU weiter im Umfragetief. Bei der Sonntagsfrage kommen die in Bayern mit absoluter Mehrheit regierenden Christsozialen derzeit nur noch auf 38 Prozent, wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers" ergab.

Die CSU gibt damit im Vergleich zur Mai-Umfrage des Senders um drei Punkte nach und verliert vor allem bei älteren Wählern und Frauen an Rückhalt. Profitieren können von der CSU-Schwäche die Grünen, die um zwei Punkte auf 16 Prozent zulegen. Die SPD liegt bei 13 Prozent (plus ein Punkt), die AfD unverändert bei zwölf Prozent.

Wie die Grünen gewinnen auch die Freien Wähler zwei Punkte hinzu und liegen nun bei neun Prozent. Die FDP gibt um einen Punkt auf fünf Prozent nach. Alle anderen Parteien würden derzeit den Einzug in den bayerischen Landtag verpassen, wobei die Linke auf vier Prozent (plus ein Punkt) kommt.

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Allerdings steht für die Mehrheit der Bayern die Wahlentscheidung noch nicht fest: 55 Prozent der Befragten schließen nicht aus, dass sich ihre aktuelle Parteipräferenz bis zum Wahltermin am 14. Oktober noch ändert. Nur 45 Prozent sind sich dagegen vergleichsweise sicher, dass sie bis zur Landtagswahl bei ihrer aktuellen Parteipräferenz bleiben werden.

Der Umfrage zufolge sieht eine Mehrheit von 54 Prozent in den aktuellen Verhältnissen in Bayern derzeit eher Anlass zur Beunruhigung, 40 Prozent geben sich zuversichtlich. Zu dieser Verunsicherung trug offenbar nach Einschätzung der Meinungsforscher der in den vergangenen Wochen eskalierte Asylstreit zwischen CDU und CSU wesentlich bei.

So äußerten 78 Prozent der Befragten die Einschätzung, dass die unionsinterne Auseinandersetzung der CSU geschadet hat. Nur 17 Prozent betrachten die CSU als Nutznießer der Kontroverse. Negative Folgen hat der Asylkonflikt für die Bewertung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU): Auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs erhält Seehofer aktuell eine Durchschnittsbewertung von nur 3,9. Infratest dimap befragte vom 11. bis zum 16. Juli telefonisch insgesamt 1003 Wahlberechtigte in Bayern. Die Fehlertoleranz liegt bei 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten. (AFP)

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