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Ein Junge erhält eine Dosis des Corona-Impstoffs von Biontech/Pfizer.

© Emmi Korhonen/dpa

Umfrage für das Gesundheitsministerium: Ungeimpfte wollen ungeimpft bleiben

Zur Eindämmung der Pandemie ist es eine hohe Impfquote nötig. Aber Ungeimpfte wollen nicht von ihrer Einstellung abrücken, belegt eine Forsa-Erhebung.

Die Mehrheit der Ungeimpften wird sich laut einer Umfrage in den kommenden Wochen voraussichtlich nicht mehr von einer Corona-Impfung überzeugen lassen. Bei der Befragung von rund 3.000 von Ungeimpften durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums hätten 65 Prozent angeben, sich „auf keinen Fall“ in den nächsten zwei Monaten impfen zu lassen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

23 Prozent tendierten demnach zu „eher nein“. Lediglich zwei Prozent der Befragten wollten sich „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die restlichen zehn Prozent hätten sich eher unentschlossen geäußert oder hielten eine spätere Impfung „eher“ für möglich.

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Laut der Befragung, die zwischen Ende September und Mitte Oktober vorgenommen worden sei, könnten die Ungeimpften kaum noch umgestimmt werden. 89 Prozent der Befragten hätten angegeben, es habe keinerlei Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen erneut an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

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Eine mögliche Festlegung der Politik, wonach ab einer bestimmten Impfquote alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, sähen 86 Prozent ohne Einfluss auf ihre Entscheidung.

[Lesen Sie auch hier: Wer den Booster bekommt – Auffrischungsimpfungen gegen steigende Inzidenzen]

Als Grund, die Schutzimpfung gegen das Coronavirus bisher nicht wahrgenommen zu haben, überwogen die Zweifel an den bisher verfügbaren Impfstoffen.74 Prozent der Befragten hielten diese für zu wenig erprobt und knapp zwei Drittel befürchteten Langzeitschäden. Diese Bedenken halten sich hartnäckig.

Dabei wurden bei der Entwicklung der Impfstoffe nur die Verfahren beschleunigt, ohne an der Sorgfalt zu kürzen. Nebenwirkungen treten sehr früh nach der Impfung auf, nicht erst ein oder mehrere Jahre später. Mittlerweile sind sehr viele Menschen in kurzer Zeit weltweit geimpft worden, so dass aufgetretene Nebenwirkungen auch frühzeitig erkannt wurden, wie die Sinusvenenthrombosen.

Hinzu komme Skepsis gegenüber der Wirksamkeit der Impfstoffe. Fast zwei Drittel der Teilnehmenden betonte, dass auch Geimpfte sich mit Corona infizieren und andere anstecken könnten. Auch wenn es Durchbruchsinfektionen gibt, die Ansteckung mit dem Coronavirus und damit die Verbreitung ist signifikant niedriger bei Geimpften, so auch das Robert-Koch Institut (RKI).

Das Risiko der Ansteckung für Geimpften kann je nach Virusvariante anders ausfallen. In allen bisher bekannten Fällen schützt die Corona-Impfung vor einem schweren Verlauf der Erkrankung. Das heißt, das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-19- Erkrankung oder gar Tod durch die Infektion ist bei geimpften Corona-Infizierten drastisch verringert.

Das Risiko der Ansteckung und eines sehr schweren Covid-19 Verlaufs ist ohne die Impfung größer. Expert:innen wie Christian Drosten schätzen, dass das Virus endemisch wird. Das heißt, das Coronavirus zirkuliert weiter innerhalb einer Population und es kommt immer wieder zu Krankheitsausbrüchen. Somit würden sich Ungeimpfte ohnehin anstecken. Eine Endemie entwickelt sich vor allem dann, wenn die Lücke zwischen Ungeimpften und Geimpften zu groß ist.

Offiziellen Angaben des Ministeriums zufolge sind derzeit mindestens 55,2 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 66,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Wegen einer lückenhaften Erfassung im Meldesystem geht das RKI davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt. (Tsp, epd)

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