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Friedrich Merz läuft durch Irpin, wenige Kilometer von Kiew entfernt.

© REUTERS/Valentyn Ogirenko

Update

Ukraine-Reise des CDU-Chefs: Merz trifft überraschend Selenskyj in Kiew

Der Besuch beim ukrainischen Präsidenten war eigentlich nicht geplant. In Deutschland sieht man Merz' Reise ins Kriegsgebiet einer Umfrage zufolge kritisch.

Bei seinem Besuch in Kiew hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz am Dienstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Beide hätten gut eine Stunde lang miteinander geredet, teilte ein Merz-Sprecher auf Twitter mit. „Das Gespräch war atmosphärisch und inhaltlich außergewöhnlich gut.“ Über die Inhalte werde der CDU-Vorsitzende zunächst mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reden.

Während des Besuchs wurde am Nachmittag in Kiew Luftalarm gegeben, wie ein dpa-Reporter berichtete. Das sei der erste Alarm seit dreieinhalb Tagen gewesen.

Begonnen hatte er seine Ukraine-Reise am Dienstagmittag in Irpin: Umgeben von lauter Journalisten bewegte sich Merz durch die Straßen der ukrainischen Stadt, vorbei an eingestürzten Gebäuden. Am Wochenende war durchgesickert, dass Merz sich ein Bild von der Lage in der Ukraine machen und - anders als Kanzler Olaf Scholz - selber in das Land reisen wolle. Am Dienstagvormittag dann also die Ankunft in Irpin, rund 27 Kilometer von Kiew entfernt.

Der Oppositionsführer zollte den ukrainischen Streitkräften für ihren Abwehrkampf gegen die russische Invasion „jeden Respekt“ und „große Anerkennung“, wie er im Sender Welt sagte. „Ich denke, wir sind in Deutschland auch weiter verpflichtet, diesem Land weiter zu helfen und gerade einer solchen Stadt wie Irpin auch beim Wiederaufbau zu helfen.“

Zu dem Zeitpunkt hatte Friedrich Merz bereits eine nächtliche Zugfahrt von Deutschland in die Ukraine hinter sich. Via Twitter meldete er sich aus dem Zug. „Eine Nacht im Schlafwagen auf dem Weg nach #Kyiw“, schrieb er und verbreitete dazu ein 17 Sekunden langes Video mit demselben Text.

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„Wir haben eine interessante Reise vor uns, und bis jetzt kann ich nur sagen: Alles sicher, alles gut und die ukrainischen Behörden sind äußerst kooperativ. Sehr angenehme Menschen. Es ist schön, in diesem Land zu sein.“ Das Video zeigt Merz im Selfie-Stil bei Tag im Abteil, während der Zug durch eine bewaldete Gegend fährt.

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Der CDU-Chef wollte in der Ukraine unter anderem den ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal und Bürgermeister Vitali Klitschko treffen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr. Auch Gespräche mit Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk und Oppositionspolitikern standen demnach auf seinem Programm. Dass er auch Präsident Selenskyj trifft, war zunächst nicht geplant.

Bei seinem Besuch in Irpin ist Friedrich Merz von Journalisten umgeben.
Bei seinem Besuch in Irpin ist Friedrich Merz von Journalisten umgeben.

© Efrem Lukatsky/AP/dpa

In Deutschland sorgt Merz´ Ukraine-Besuch nicht gerade für Begeisterung. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag des Tagesspiegels durchgeführt wurde, halten 53 Prozent der 5000 Befragten die Reise für falsch. Nur 29 Prozent finden sie richtig, 18 Prozent sind unentschieden.

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Unter den CDU/CSU-Anhängern ist die Zustimmung für die Reise jedoch höher. Hier halten 69 Prozent die Reise für richtig, nur 19 Prozent bewerten sie als falsch. Am ehesten Zuspruch findet Merz außerdem noch bei den FDP-Wählern. Hier finden 46 Prozent den Besuch richtig, bei 28 Prozent stößt er auf Ablehnung.

Besonders kritisch sehen die SPD-Wähler die Reise: Nur acht Prozent unterstützen sie, 80 Prozent finden sie falsch. Bei den Anhängern der Grünen sind es immerhin 17 Prozent, die den Besuch positiv bewerten, 60 Prozent sprechen sich dagegen aus. (mit Agenturen)

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