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Der griechische Soldat Dimitros Kouklatzis wird von türkischen Beamten aus dem Gericht geführt.

© AFP

Türkei: Gericht ordnet Freilassung griechischer Soldaten an

Ein türkisches Gericht hat die Freilassung von zwei griechischen Soldaten angeordnet. Der Prozess wegen "versuchter Spionage" nach Grenzübertritt geht aber weiter.

Nach mehr als fünf Monaten in türkischer Haft kommen zwei griechische Soldaten wieder frei. Ein Gericht in der Provinz Edirne im Nordwesten der Türkei ordnete am Dienstag ihre Freilassung an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Der Prozess gegen die beiden Männer, die im März während einer Grenzpatrouille auf türkisches Gebiet geraten waren, wird aber fortgesetzt. Unklar war zunächst, ob sie nach Griechenland ausreisen dürfen.

Der Fall hatte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Athen und Ankara seit Monaten belastet. Die zwei Soldaten hatten im März während einer Patrouille an der Grenze eine militärische Sperrzone auf der türkischen Seite betreten. Die Männer geben an, bei Nebel versehentlich auf türkisches Territorium geraten zu sein. Die türkische Justiz wirft ihnen "versuchte Spionage" vor.

Alexis Tsipras bezeichnet die Freilassung als "Akt der Gerechtigkeit"

Das Gericht in Edirne hatte eine Freilassung der Soldaten zuvor mehrfach wegen Fluchtgefahr abgelehnt. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras begrüßte die Freilassung nun als "Akt der Gerechtigkeit". Sie werde für eine "Stärkung der Freundschaft, der guten Nachbarschaft und der Stabilität in der Region" sorgen, erklärte er.

Für Streit zwischen den beiden Nato-Partnern sorgt auch der Fall von acht türkischen Soldaten, die nach dem Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Juli 2016 nach Griechenland geflohen waren und dort Asyl beantragt hatten. Ankara fordert bisher vergeblich ihre Auslieferung. (AFP)

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