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Sprechzettel: Donald Trumps Notizen für sein Pressestatement

© Reuters/Erin Scott

Trumps Filzstift-Notizen zur Sondland-Aussage: „Ich will nichts, ich will nichts“

Der US-Präsident wähnt sich durch die Aussage des US-Diplomaten Sondland in der Ukraine-Affäre entlastet. Was Trump wichtig war, hatte er sich notiert.

US-Präsident Donald Trump teilt gerne und viel aus. In alle Richtungen. Genauso ist er selbst ein beliebtes Ziel von Attacken. Gerade in sozialen Medien, die gleichermaßen erbarmungslos sein können wie Trump. Ein solches Beispiel digitaler Häme bot sich am Mittwoch, als ein Blatt mit handgeschriebenen Notizen, von denen Trump bei einem Statement ablas, viele Twitter-Nutzer elektrisierte.

Ein Schritt zurück: Bei den Impeachment-Ermittlungen gegen Trump sagte am Mittwoch im Repräsentantenhaus der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, aus. Sondland sagte, es habe in der Ukraine-Affäre ein „Quid pro quo“ gegeben - also eine Gegenleistung - für ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Trump im Weißen Haus. Trump dagegen hat das stets dementiert.

Sondland berichtete aber auch von einem Telefonat mit Trump von Anfang September. Darin habe er den Präsidenten gefragt, was dieser von der Ukraine wolle.

„Ich will nichts“, antwortete Trump demnach. „Ich will kein Quid pro quo. Sagen Sie Selenskyj einfach, dass er das Richtige tun soll.“ Sondland schob hinterher: „Das ist das letzte Wort, das ich vom Präsidenten der Vereinigten Staaten gehört habe.“

Trump bemühte diese kurze Passage von Sondlands Aussage für seine These, der Botschafter habe ihn entlastet. Während der laufenden Sondland-Befragung trat der Präsident im Garten des Weißen Hauses vor die Presse. Trump hielt einen Notizblock in der Hand, auf dem die zentralen Zitate Sondlands handschriftlich notiert waren, mit schwarzem Filzstift auf weißem Air-Force-One-Papier - der Name des ukrainischen Präsidenten ist dabei falsch geschrieben, auch in der englischen Schreibweise.

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„Ich will nichts. Ich will nichts. Ich will kein Quid pro quo. Sagen Sie Zellinsky, dass er das Richtige tun soll“, stand dort in Großbuchstaben.

Und - etwas verkürzt - Sondlands Nachschub: „Das ist das letzte Wort vom Präsidenten der Vereinigten Staaten.“

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Sich Zitate eines Dritten zu notieren, um diese korrekt wiederzugeben - selbst wenn dieser wiederum einen selbst zitiert, scheint nicht verwerflich. Doch viele Twitter-Nutzer fällten ungeachtet dessen ihr Urteil. Auf Twitter ergoss sich innerhalb kürzester Zeit eine Flut an Spott über die Filzstift-Notizen: Viele Nutzer interpretierten dies als Trumps vorbereitetes Statement - quasi als einen Sprechzettel mit seinen eigenen Kernbotschaften, die er an die Öffentlichkeit bringen wolle. Er habe sich wohl nicht mal die paar zentralen Botschaften zu seiner eigenen Verteidigung erinnern können oder daran, dass er selbst der Präsident der Vereinigten Staaten sei, spotteten einige. (dpa)

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