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Saudi-Arabien zeigte präsentiert die Überreste der Drohnen auf einer Pressekonferenz in Riad.

© Hamad I Mohammed/REUTERS

Update

Trump verschärft Iran-Sanktionen: Saudi-Arabien gibt Teheran Schuld an Angriffen auf Ölanlagen

Der Iran stecke „unzweifelhaft“ hinter den Attacken, meldet die saudische Regierung. US-Präsident Trump will Sanktionen gegen den Iran „bedeutend verstärken“.

Hinter den Angriffen auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien steckt nach Angaben der Regierung in Riad „unzweifelhaft“ der Iran. Saudi-Arabien prääsentierte Trümmerteile und Videoaufnahmen vorgelegt, die eine Verwicklung des Irans in den Angriff auf Ölanlagen am Wochenende belegen sollen. Es seien iranische Drohnen des Typs „Delta Wing“ sowie „Ja Ali“-Marschflugkörper eingesetzt worden, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch.

Insgesamt seien 25 Flugkörper und Raketen beteiligt gewesen. „Der Angriff kam aus dem Norden und wurde fraglos vom Iran unterstützt.“ Der genaue Ausgangspunkt müsse noch ermittelt werden. Es sei allerdings nicht möglich, dass die Angriffe vom Jemen ausgingen. Die Attacken für sich reklamiert hatten die Huthi-Rebellen im Jemen. Dies solle nur die Beteiligung des Irans verschleiern, sagte der saudiarabische Ministeriumssprecher.

US-Präsident Donald Trump will die Sanktionen gegen den Iran „bedeutend verstärken“. Er habe Finanzminister Steven Mnuchin angewiesen, das in die Wege zu leiten, erklärte Trump am Mittwoch auf Twitter. Weitere Angaben machte er zunächst nicht. US-Außenminister Mike Pompeo hat den Iran direkt für die Angriffe verantwortlich gemacht. Der Iran hat das zurückgewiesen. Die Angriffe haben die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten befeuert.

Die US-Regierung hat bereits weitgehende Sanktionen gegen iranische Banken, Unternehmen der Öl- und Gas-Branche, das Waffenprogramm des Landes sowie führende Vertreter von Regierung und Militär verhängt. Es war zunächst nicht klar, welche zusätzlichen Sanktionen Trump vorschweben.

Außenminister Pompeo wollte am Mittwoch in der Hafenstadt Dschidda mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman über eine Reaktion auf die Angriffe beraten. Nach Angaben des US-Außenministeriums wollte Pompeo dabei auch „Bemühungen koordinieren, der iranischen Aggression in der Region entgegenzuwirken“. Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen hatten sich zu den Angriffen auf die Ölanlagen im benachbarten Saudi-Arabien bekannt.

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Iran weist Vorwürfe zurück

Das iranische Außenministerium wies in einem offiziellen Schreiben an die USA erneut jegliche Verantwortung zurück. „Der Iran hat mit dem Angriff nichts zu tun“, heißt es in dem Brief, der den USA über die Schweizer Botschaft in Teheran zugestellt wurde. Die Schweiz vertritt im Iran die diplomatischen Interessen der USA. „Falls gegen den Iran eine (Militär-)Aktion ausgeübt werden sollte, werden wir die umgehend erwidern und die Dimensionen wären nicht limitiert“, heißt es in dem Schreiben, aus dem die Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch zitierte. Es soll der Schweizer Botschaft am Montag übergeben worden sein.

Seit der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens durch die US-Regierung vor gut einem Jahr haben die Spannungen zwischen Washington und Teheran immer weiter zugenommen. Die USA wollen den Iran mit harten Sanktionen und einer Politik des „maximalen Drucks“ dazu bewegen, einem neuen Abkommen mit härteren Auflagen zuzustimmen und die Unterstützung von Terrorgruppen in der Region einzustellen.

US-Präsident Donald Trump.
US-Präsident Donald Trump.

© Evan Vucci/AP/dpa

Die US-Sanktionen haben die wichtige Öl- und Gasförderung hart getroffen und eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Mit dem Rücken zur Wand stehend, will der Iran sein Atomprogramm nun allerdings wieder hochfahren. Zuletzt kam es auch vermehrt zu Zwischenfällen in der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus. Die USA haben ihre Militärpräsenz in der Region verstärkt. (dpa, Reuter, AFP)

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