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Die Zeit des Bitcoins ist nach Ansicht unseres Autors noch nicht vorbei.

© Reuters

Trotz des jüngsten Crashs: Bitcoin wird noch gebraucht

Auch der jüngste Crash ändert nichts daran: Kryptowährungen sind noch nicht am Ende. Es gibt Gründe für den Absturz. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Thorsten Mumme

Für die einen ist es der Anfang vom Ende, für die anderen eine Einstiegschance: Verglichen mit dem Höhepunkt von Mitte April hat der Bitcoin mehr als 40 Prozent seines Werts verloren. Ein Ende des Krypto-Booms bedeutet das aber nicht. Noch nicht. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls, wer die Gründe für den jüngsten Absturz und die für den rasanten Anstieg seit Herbst 2020 abgleicht.

[Alle aktuellen Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Zunächst zum Boom: Der Clou des Bitcoin ist, dass er nicht beliebig vermehrbar ist. Es gibt eine maximale Anzahl – was gerade in der Coronakrise ein markantes Unterscheidungsmerkmal zu realen Währungen ist. Denn solange die Notenbanken die Märkte mit Geld fluten und die Zinsen niedrig lassen, werden die inflationären Tendenzen bei Anlagen wie Aktien und Immobilien bleiben. Gleiches gilt für Kryptowährungen.

Sollten Bitcoin und Co. über ihre Funktion als Anlageobjekt hinaus noch weiter in den Zahlungskreislauf integriert werden, so wie bereits bei den Zahlungsdienstleistern Paypal, Square oder dem Autobauer Tesla, wären sie aus dem Alltag noch schwerer wegzudenken.

Die Risiken für den Kurs lassen sich benennen

Daraus ergibt sich aber auch die Erklärung für den Absturz. Denn die Talfahrt begann damit, dass Tesla-Chef Elon Musk Spekulationen nährte, er würde vom Bitcoin abrücken. Bestrebungen in China, gegen Kryptowährungen vorzugehen, ließen den Kurs dann endgültig einknicken.

[Mehr zum Thema: Crash am Kryptomarkt: War es das mit Bitcoin oder ist das eine Einstiegschance? (T+)]

Daraus lässt sich ableiten, was die Risiken für den Kurs sind: Erstens eine Änderung der Zinspolitik. Zweitens eine stärkere Regulierung oder die Schaffung staatlicher Kryptowährungen. Drittens: Rückschläge auf dem Weg zum alltäglichen Zahlungsmittel. Alle drei Risiken können mittelfristig Realität werden – dann wäre der Bitcoin tatsächlich gefährdet. Noch geht es über Debatten aber nicht hinaus. Und bis dahin wird der Kurs wieder steigen.

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