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Anne Hidalgo ist in Paris äußerst beliebt, strahlt das aus aufs ganze Land?

© Ludovic Marin, AFP

Tritt Anne Hidalgo gegen Emmanuel Macron an?: Die Bürgermeisterin von Paris hat Ambitionen

Könnte Anne Hidalgo, Migrantin, Feministin, Radfan, Präsidentin von Frankreich werden? Noch fehlt ihre endgültige Zusage, aber Umfragen gibt es schon. Ein Porträt.

Gewinnt eine Frau die nächsten französischen Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2022? Überall ist Anne Hidalgo im Gespräch. Die 61-Jährige ist seit sieben Jahren Pariser Bürgermeisterin und hat sich damit weltweit einen Namen gemacht. Die Sozialistin könnte eine ernstzunehmende Konkurrentin für Präsident Emmanuel Macron werden.

Noch hat Hidalgo sich nicht offiziell erklärt, aber sie machte schon viele Andeutungen. „Ich werde meinen Beitrag leisten“, sagte sie geheimnisvoll. Sie ist derzeit eine der einflussreichsten Frauen Frankreichs und über die Parteigrenzen hinweg vernetzt: Sie versteht sich gut mit Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, mit dem sie eine Leidenschaft für den Fußball teilt. Beim Pariser Club PSG hat sie sich oft mit ihm zu Spielen getroffen.

Neben ihrem medienwirksamen Bürgermeisteramt hat sie noch andere Trümpfe. Als Tochter spanischer Einwanderer hat sie keine Eliteschulen wie Macron besucht, sondern sich hochgearbeitet. Sie machte eine Ausbildung als Sozialarbeiterin, studierte Sozialrecht und war Arbeitsinspektorin, während Macron in der Finanzwelt zuhause ist. Außerdem ist sie Feministin und hat in Paris beachtliche Umwelterfolge vorzuweisen. „Ich musste in meinem Leben doppelt so viel arbeiten“, sagt sie, „weil ich Frau und Einwanderin bin.“

Die dreifache Mutter könnte für die PS, die sozialistische Partei, die in den letzten Jahren kaum noch gefragt war, ein Segen sein. So erklärte Olivier Faure, deren Vorsitzender: „Sie wäre eine exzellente Präsidentin.“ Mit ihrer Politik gegen Autos und für Fahrräder gewann sie im vergangenen Jahr erneut das Bürgermeisteramt von Paris.

Auch Jacques Chirac begann als Bürgermeister von Paris

Experten glauben, dass sie im ersten Wahlgang auf über 20 Prozent der Stimmen kommen könnte. Sie führen an, dass sie vom linken Spektrum bis hin zur rechten Mitte Wähler anlocken könnte. Denn sie macht sich auch für Sicherheit stark. Letzte Umfragen sehen sie allerdings erst bei etwa sieben Prozent. Es bleiben viele Hürden. Denn in der sozialistischen Partei gibt es mehr Anwärter, unter anderem Ex-Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg. Dazu kommt Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon. Auch bei den Grünen will man ihr nicht einfach das Feld überlassen, sie wollen einen eigenen Kandidaten. Nach Paris muss Hidalgo auf dem Land Anhänger gewinnen. Ein Vorgänger von ihr im Bürgermeisteramt von Paris, der 2019 verstorbene Ex-Präsident Jacques Chirac, könnte dabei ihr Vorbild sein.

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